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  • Foto: picture alliance/dpa

Rätselhafter Kriminalfall: Der Vatikan schließt die Ermittlungsakte Emanuela

Vatikanstadt –

Es ist einer der rätselhaftesten Kriminalfälle Italiens – und wird es wohl für immer bleiben! Der Vatikan hat die Ermittlungen zum mysteriösen Verschwinden der 15-jährigen Emanuela Orlandi eingestellt. Dabei hatte ihre Familie verzweifelt darauf gehofft, endlich Klarheit zu bekommen.

Am Nachmittag des 22. Juni 1983 ging Emanuela, Tochter eines Vatikan-Hofdieners, zur Musikschule. Nur 500 Meter weit war der Fußweg, auf dem sie am hellichten Tag spurlos verschwand. Das schüchterne Mädchen wurde seit diesem Tag nie wieder gesehen.

Emanuelas Verschwinden befeuert Verschwörungstheorien

Für ihre Familie ein bis heute andauernder Albtraum. Für den Rest der Welt Anlass für wilde Verschwörungstheorien: Hat die römische Mafia etwas mit dem Fall zu tun?

2005 erwähnte ein anonymer Anrufer in einer TV-Sendung ein Grab in der Kirche Sant’Apollinare. Das wurde damals geöffnet – man stieß allerdings auf die Gebeine eines Mafiabosses. Und wieder keine Spur von dem Mädchen. Der Papst-Attentäter Ali Agca heizte die Verschwörungstheorien weiter an, als er behauptete, Emanuela Orlandi sei entführt worden, um seine Freilassung zu erpressen. Auch dafür gibt es keinerlei Beweise.

Emaluela Orlandi: Tausende Knochensplitter gefunden

Im vergangenen Sommer wurden wieder Gräber geöffnet – dieses Mal auf dem Pilgerfriedhof der Vatikanstadt. Emanuelas Familie hatte einen anonymen Brief erhalten, darin der Hinweis auf den Campo Santo Teutonico – und der Satz: „Schaut dahin, wohin der Engel schaut“. Mehr als dreieinhalb Jahrzehnte nach dem Verschwinden schöpfte die Familie wieder Hoffnung, doch noch zu erfahren, was wirklich geschah.

Keine Spur von Emanuela

Zwei Gräber und eine Gebeinkammer gegenüber eines Friedhofsengels aus Marmor wurden geöffnet. Forensiker stellten tausende Knochensplitter sicher, die Untersuchung und Zuordnung der menschlichen Überreste dauerte bis jetzt. Und das Ergebnis ist keine Erleichterung für die Familie: Keiner der Knochen konnte Emilia zugeordnet werden. Für den Vatikan Grund genug, die Akte jetzt zu schließen. Doch keine Frage: Emanuelas Familie wird weiter nach ihr suchen. (miri)

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