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So könnte er aussehen: Das Impfzentrum in Ebersberg testet den digitalen Impfpass „aLive Digital Health Pass“.
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  • Foto: dpa

Pünktlich zur Sommersaison?: So soll ein neues Zertifikat das Reisen erleichtern

Brüssel –

Damit soll das Reisen deutlich einfacher werden: Nach monatelangen Debatten über einen europaweiten Nachweis für Corona-Impfungen und überstandene Covid-Erkrankungen hat sich die EU nun ein Covid-19-Zertifikat geeinigt.

Rechtzeitig vor der Sommersaison haben sich die EU-Länder und das EU-Parlament auf Details für ein europaweites Zertifikat zum Nachweis von Corona-Impfungen, Corona-Tests und überstandenen Covid-19-Erkrankungen geeinigt. Das teilte die portugiesische Ratspräsidentschaft am Donnerstagabend in Brüssel mit. Damit wächst die Chance auf weitere Reiseerleichterungen innerhalb der EU. Portugal hat derzeit turnusgemäß den Vorsitz der EU-Länder inne.

Reiseerleichterung: EU-Parlament beschließt Corona-Zertifikat 

Bis zuletzt war darüber gestritten worden, in welchem Maß EU-Länder über Reiseerleichterungen und Restriktionen selbst bestimmen können. Der Kompromiss sieht nun vor, dass zwar grundsätzlich nicht in die Hoheit der Mitgliedsstaaten eingegriffen wird. Allerdings sollen zusätzliche Beschränkungen wie etwa Quarantäne für negativ Getestete, Geimpfte oder Geheilte eingeführt werden, wenn es etwa die Infektionslage erfordere.

Solche Maßnahmen sollen mindestens 48 Stunden vorher angekündigt werden. Die Einigung muss noch formell bestätigt werden. Es gilt aber als unwahrscheinlich, dass es noch zu Änderungen kommt.

Forderung nach kostenlosen Corona-Tests konnte sich nicht durchsetzen

Das Europaparlament hatte außerdem gefordert, dass kostenlose Corona-Tests für Bürgerinnen und Bürger zur Verfügung gestellt werden sollen. Die Abgeordneten konnten sich damit jedoch nicht durchsetzen, es sollen aber EU-Mittel für die Nationalstaaten bereitgestellt werden.

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„Die Kommission hat sich allerdings bereit erklärt, 100 Millionen Euro für kostenlose Tests zur Verfügung zu stellen“, erklärte der CDU-Gesundheitspolitiker Peter Liese. In Deutschland gibt es derzeit 15.000 Teststationen, in denen kostenlose Corona-Tests gemacht werden können.

Covid-Zertifikat: Ab Juli könnte das Reisen wieder einfacher sein

Noch ist unklar, wann genau das digitale europäische Covid-Zertifikat in den einzelnen Ländern eingeführt werden soll. Aus dem Bundesgesundheitsministerium hieß es noch Anfang der Woche, man gehe davon aus, ein elektronischer Impfnachweis könne „in der zweiten Hälfte des zweiten Quartals“, also bis spätestens zum 30. Juni, bereitgestellt werden.

Der Vorsitzende der christdemokratischen EVP-Fraktion im Europaparlament, Manfred Weber (CSU), forderte die EU-Staaten dazu auf, nun das Zertifikat so schnell wie möglich einzuführen. Die Grünen-Europaabgeordnete Jutta Paulus geht davon aus, dass Deutschland erst in Juli so weit sein werde.

Übergangsfrist eingeräumt: Gelber Impfpass gilt weiterhin

Peter Liese wies in einer Stellungnahme darauf hin, die Einführung des Zertifikats sei für den 1. Juli geplant. Die Mitgliedstaaten erhielten zudem eine sechswöchige Übergangsfrist. Auch wenn es Deutschland nicht rechtzeitig schaffe, den elektronischen Impfnachweis einzuführen, bleibe der gelbe Impfpass aus Papier gültig, sagte Liese. Weber sprach davon, dass Geimpfte, Getestete und Genesene Menschen nun ihre Reisefreiheit wiedererlangen könnten. (dpa)

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