Traumschiff
  • Beliebte "Traumschiff"-Crew: Horst Naumann als Schiffsarzt Dr. Horst Schroeder, Produzent Wolfgang Rademann, Heide Keller in der Rolle der Chef-Stewardess Beatrice und Film-Kapitän Fred Paulsen (gespielt von Siegfried Rauch) (Archivfoto aus dem Jahr 2001)
  • Foto: picture alliance / SvenSimon | SVEN SIMON

ZDF-„Traumschiff“: Publikumsliebling ist tot – Silbereisen mit besonderen Worten

Zuschauer kannten Horst Naumann vor allem als freundlichen Arzt aus dem ZDF. Doch in über 50 Jahren Laufbahn hat der Schauspieler ein gewaltiges Opus hinterlassen. Florian Silbereisen macht ihm ein ganz besonderes Kompliment.

Millionen Zuschauer kennen ihn als langjährigen Schiffsarzt auf dem ZDF-„Traumschiff“: Der beliebte deutsche Fernsehschauspieler Horst Naumann ist tot. Der Duisburger starb bereits am vergangenen Montag im Alter von 98 Jahren, wie eine ZDF-Sprecherin mitteilte. Zuvor hatte der „Münchner Merkur“ darüber berichtet. Naumann konnte auf eine mehr als 50 Jahre währende Karriere bei Theater, Film, Fernsehen und Hörspiel zurückblicken.

Von seinen rund 150 Rollen hat das TV-Publikum wohl vor allem seine Darstellung des Schiffsarztes Dr. Horst Schröder in der ZDF-Reihe „Das Traumschiff“ in Erinnerung. Von 1983 bis 2010 trat er in mehr als 50 Episoden auf. In der ZDF-Serie „Die Schwarzwaldklinik“ war er von 1986 bis 1989 Dr. Römer.

Schauspielkollege Florian Silbereisen, der heute den „Traumschiff“-Kapitän spielt, sagte der „Bild“-Zeitung über Naumann: „Er war der Traumschiff-Arzt, der scheinbar wirklich über medizinische Kräfte verfügt hat. Durch seine beruhigende und souveräne Ausstrahlung konnte man vor dem Bildschirm tatsächlich entspannen, wenn er an Bord war. Er hat das Traumschiff auf diese Weise ganz entscheidend geprägt. Jetzt passt er von oben auf uns auf.“ Naumanns Witwe Martina Linn-Naumann sagte „Bild“: „Mein Mann ist ganz friedlich zu Hause eingeschlafen.“

„Traumschiff“-Star war ab 1960ern in ZDF-Serien zu sehen

Naumann war ausgebildeter Theaterschauspieler. Anfang der 1950er Jahre begann seine Leinwand-Karriere in Filmen der ostdeutschen DEFA-Studios. Er wechselte nach Westdeutschland und war ab den 1960ern vor allem in zahlreichen beliebten ZDF-Serien zu sehen. So bekam er die Hauptrolle in der alpinen Actionserie „Wolken über Kaprun“ (1966). Immer wieder tauchte er in Quotenhits wie „Rivalen der Rennbahn“ oder „Derrick“ in Nebenrollen auf, gern als Arzt oder sonst als Akademiker.

Der gebürtige Dresdner war auch ein gefragter Synchronsprecher mit Hunderten Sprechrollen. So verlieh er zum Beispiel dem US-Schauspieler Patrick McGoohan in der psychedelischen Agentenserie „Nummer 6“ seine Stimme. Er sprach den Italiener Ugo Tognazzi in dem queeren Kultfilm „Ein Käfig voller Narren“. Auch bei Christopher Plummer und Pierre Brice sprang er gelegentlich im Synchronstudio ein.

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„Auch Hörspielfans wird er in zahlreichen Hörspielen mit seiner unvergleichlichen Stimme in Erinnerung bleiben“, betonte Branchenkenner Thomas Birker in einem Nachruf auf Instagram. Naumann war nicht nur der Erzähler bei „Masters of the Universe“. Er sprach zum Beispiel auch bei „Tom & Locke“ den Vater von Locke. In der Reihe „Die drei ???“ trat er ebenfalls mehrmals auf. In der Folge „Die drei ??? und der unsichtbare Gegner“ verkörperte er den zwielichtigen Ed Snabel.

Seine Witwe Martina Linn-Naumann schrieb in einer Traueranzeige: „Wir werden ihm seinen letzten Wunsch erfüllen und er wird in unserem Garten als echtes Rotdornbäumchen weiterleben.“ (mp/dpa)

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