Kri Wu Superstar
  • Gegen Kris Wu (30) werden heftige Vorwürfe erhoben.
  • Foto: Imago/Stringer

Vergewaltigungsvorwurf: Teenie-Idol festgenommen

Er ist sowas wie der chinesische Justin Bieber, nur ein bisschen stylischer und berühmter: Kris Wu ist Sänger, Schauspieler, Influencer und Chinas coolster Fashion-Boy. Aktuell prangt er auf dem Cover der „Elle“. Und auf den Titelseiten der Zeitungen – da sind die Schlagzeilen allerdings nicht glamourös: Kris Wu wurde am Wochenende in Peking verhaftet. Wegen Vergewaltigung.

Die Beweise? Ziemlich erdrückend. Mehr als 20 zum Teil minderjährige Frauen haben seit Anfang Juli öffentlich erklärt, von Wu missbraucht worden zu sein: Sie werfen ihm vor, sie betrunken gemacht und dann zum Sex gedrängt zu haben. Die 19-jährige Studentin Du Meizhu war die erste, die Anfang Juli Vorwürfe erhob. Mit 17 sei sie bei ihm auf einer Party eingeladen gewesen, wo sie unter Druck gesetzt wurde, Alkohol zu trinken. Während sie im Delirum war, habe er Sex mit ihr gehabt.

Kris Wu dementiert: „Es gab keinen Groupie-Sex!“

Was Wu vehement bestreitet:  „Es gab keinen ,Groupie-Sex’! Da waren keine Minderjährigen!“, schrieb Wu auf seinem Social-Media-Account. „Wenn so etwas passiert wäre, dann würde ich mich selbst ins Gefängnis stecken!”

Das haben jetzt die chinesischen Behörden übernommen. Die Verhaftung hat wohl auch politische Gründe, wie die „Tagesschau“ berichtet. Denn Kris Wu ist zwar in China geboren – aber er ist kanadischer Staatsbürger. Und zwischen Kanada und dem Reich der Mitte gibt’s diplomatischen Disput. Ein Grund: Meng Wanzhou, Top-Managerin des chinesischen Huawei-Konzerns, wurde Ende 2018 in Kanada unter Hausarrest gestellt, weil die Tech-Firma gegen Iran-Sanktionen verstoßen haben soll. China rächte sich mit der Verhaftung von zwei kanadischen Staatsbürgern. Und jetzt mit der Festnahme von Posterboy Wu?

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Dennoch: Für die Frauen in dem Riesenreich ist die Verhaftung ein ermutigendes Signal – auch in China trauen sich immer mehr von ihnen, sich gegen Unterdrückung zu wehren. Auch, wenn der Täter sich für einen unantastbaren Superstar hält …

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