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  • Schauspieler und Ballermann-Star Willi Herren wurde am Dienstag tot in seiner Kölner Wohnung aufgefunden.
  • Foto: imago images/foto2press

Überraschender Tod: Willi Herren (†45): Er war voller Hoffnung für die Zukunft

Köln –

Diese Nachricht schlug am Dienstag ein wie eine Bombe – und lässt Fans, Familie und Freunde schockiert zurück: „Lindenstraße“-Schauspieler und Ballermann-Star Willi Herren wurde völlig überraschend tot in seiner Kölner Wohnung aufgefunden – mit nur 45 Jahren. Es ist das Ende eines Lebens, das nicht immer geradlinig verlief. 

Den Tod des Schlagersängers bestätigten noch am Dienstag sein Management und auch die Kölner Polizei, die mit Beamten vor Ort war. Herren sei am Dienstag in seiner Wohnung im Stadtteil Mülheim gefunden worden, sagte eine Sprecherin. Noch liefen Ermittlungen zu den genauen Todesumständen. Zuvor hatte die „Bild“ berichtet.

Sein Tod kommt völlig überraschend, denn es ist nur ein paar Tage her, da hatte Herren stolz einen eigenen Foodtruck eröffnet, an dem man Reibekuchen kaufen konnte. Bei der Veranstaltung am Freitag sagte er: „Das ist erst der Anfang!“ Doch es war kurz vor dem Ende.

Ein Gastronom etwa sei er bei Gott nicht, sagte er noch am vergangenen Freitag. Dennoch hoffte er, sich mit seinem Reibekuchen-Stand ein neues Standbein aufbauen zu können. Corona habe ihn „zum Umdenken“ gebracht, sagte er. 300 Auftritte habe er im Jahr gehabt. Aber die Party-Branche lag darnieder. Finanziell sei es eine Katastrophe für ihn. Seine Vision für den Truck war nun: „Oben singe ich, unten kann man Reibekuchen essen.“ 

Willi Herren hatte immer wieder mit Drogen-Problemen zu tun

Herren, geboren in Köln als Teil einer Großfamilie und selbst ernannte „kölsche Frohnatur“, war einst als Serien-Fiesling „Olli Klatt“ in der ARD-Serie „Lindenstraße“ groß geworden. Das Rollenprofil war nichts für Schönwetter-Schauspieler: Olli war im Grunde dauerpleite und ein notorischer Lügner. Er stahl und erpresste und landete daher immer wieder im Gefängnis. Der für die „Lindenstraße“ verantwortliche WDR schrieb kurz nach der Nachricht von Herrens Tod bei Twitter: „15 Jahre war er der Olli Klatt in der „Lindenstraße“. Wir trauern um Willi Herren.“

Herrens Leben verlief – vor allem nach der „Lindenstraße“ – nicht geradlinig. Er begab sich in einen Drogenentzug, weil er Kokain und Tabletten nahm, er wurde wegen diverser Delikte verurteilt. 2012 musste er sich für einen Auftritt bei einer Salafisten-Kundgebung in Köln entschuldigen. Die Ziele der Gruppierung seien „genauer betrachtet nicht konform mit einer Welt, wie ich sie mir vorstelle“, erklärte er. Auch sein Gewicht war erheblichen Schwankungen unterworfen. Zuletzt glaubte er allerdings, seine „Linie gefunden“ zu haben.

Herren rappelte sich immer wieder auf. Als die Schauspielerei nicht mehr recht funktionierte, sattelte er auf Party-Schlager um, sang für den Ballermann. Der Boom des Reality-TV in den vergangenen Jahren war ein Segen für Herren – er ging in nahezu jedem Format an den Start, das der Markt hergab: im Dschungelcamp, im „Sommerhaus der Stars“, bei „Promi Big Brother“. Herren wurde stets für die Rolle der ehrlichen Haut besetzt, die das Herz am rechten Fleck hat. Ganz blütenrein verließ er allerdings nie die Formate.

„Promis unter Palmen“ wird nach Herrens Tod nicht mehr gezeigt

Natürlich lieferte Herren so beständig Material für die Klatschspalten. Zuletzt wurde viel über die Trennung von seiner Frau Jasmin berichtet. Erst im März diesen Jahres verkündete das TV-Promi-Paar ihre erneute Trennung. Aktuell gehörte er zu den Kandidaten der Sat.1-Sendung „Promis unter Palmen“, die zu Beginn mit einem Homophobie-Skandal für Schlagzeilen sorgte und nun mitten in der Staffel abgebrochen wird. Aus Pietätsgründen werde man die noch ausstehenden Folgen nicht mehr zeigen, teilte der Sender mit.

Herrens Management reagierte „mit tiefer Bestürzung und Trauer“ auf seinen Tod. „Er war Familienmensch, Freund, Schauspieler und Künstler, ein kölscher Jung, der auf den manchmal steinigen Pfaden des Lebens jede Herausforderung angenommen hat“, teilte eine Kölner Medienagentur im Auftrag des Managements mit. „Sein Humor, sein Lachen, seine Leidenschaft und sein Wille niemals aufzugeben, wird immer in Erinnerung bleiben.“

Auch ehemalige „Lindenstraße“-Kollegen und Freunde sind schockiert über den viel zu frühen Tod des Vaters und Großvaters. Mutter Beimer“ Marie-Luise Marjan (80), die jahrelang mit Willi in der „Lindenstraße“ spielte, sagte zu „Bild“-Zeitung: „Willi hat immer nach den Sternen gegriffen – und ist mit den Füßen nicht auf dem Boden geblieben. Dass ein Kollege in diesem jungen Alter stirbt, bedauere ich zutiefst.“ Und auch Ex-Kollegin Rebecca Simoneit-Barum sagt: „Ich bin fassungslos. Ich habe ihm gestern Abend noch WhatsApp geschrieben und er hat nicht geantwortet …“

Giulia Siegel: „Ich bin zutiefst erschüttert“

Mit DJane und Reality-Star Giulia Siegel war der 45-Jährige eng befreundet, sie sagt der „Bild“ „Ich habe mit Willi die letzten Monate sehr eng verbracht. Angefangen über die Quarantäne, dann ,Promis unter Palmen‘. Er war immer ein Fels in der Brandung. Ich bin gerade zutiefst erschüttert und traurig. Mein Beileid geht an seine Kinder und Enkelkinder.“

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Sie ist sich sicher: „Es hat nichts mit der Sendung zu tun gehabt, das weiß ich. Er war eigentlich die letzten 14 Tage absolut gefestigt. Hatte neuen Willen, seinen Reibekuchen-Laden aufgemacht. Ich wollte am Freitag eigentlich noch zu ihm zur Eröffnung. Das habe ich aber nicht geschafft, deswegen wollte er nach München kommen. Willi hätte eigentlich jetzt die Tage bei mir in München übernachtet, das hatten wir noch ausgemacht.“ (alp/dpa)

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