• Der damals neunjährige Ricky Schroder 1980 als der „kleine Lord".
  • Foto: imago images / United Archives

Skandal um Kinderstar : Warum unterstützt der „kleine Lord“ einen Rassisten?

New York –

„Jeder sollte die Welt ein ganz klein wenig besser machen“, das ist eins dieser Zitate, die jedes Jahr tausendfach vor dem TV mitgesprochen werden. „Der kleine Lord“ im Ersten, er gehört zu Weihnachten dazu. Aber jetzt, 40 Jahre nach der ersten Ausstrahlung, schockt der erwachsene „Lord“ damit, dass er einen rassistischen Mörder unterstützt. Und durchaus findet, dass er die Welt damit ein ganz klein wenig besser macht.

Das ist passiert: Ricky Schroder, einst „kleiner Lord“, heute 50, immer noch Schauspieler und nebenbei Mitglied der US-Waffenvereinigung „National Rifle Organisation“, setzt sich leidenschaftlich für Kyle Rittenhouse ein.

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Waffennarr und Schauspieler Ricky Schroder heute.

Foto:

instagram.com/rickyschroder

Das ist der 17-Jährige, der im August dieses Jahres auf Teilnehmer der „Black Lives Matter“-Proteste in Kenosha geschossen hat. Auf Videoaufnahmen ist zu sehen, wie Rittenhouse zwei Menschen tötet. Er steht wegen zweifachen Mordes, versuchten Mordes und unerlaubten Waffenbesitzes vor Gericht, sitzt aber nicht im Gefängnis. Und das hat er unter anderem Schroder zu verdanken. Der hat nach eigenen Angaben „hunderttausende Dollar“ beigesteuert, um die auf zwei Millionen Dollar festgelegte Kaution für den jungen Mann zu zahlen.

Ricky Schroder zahlte für die Kaution des Rassisten

Videobeweis hin oder her – Schroder behauptet, er halte Rit­tenhouse für unschuldig.„Sein Leben wird zerstört“, sagte Schroder der „New York Post“, „das macht mich wütend! Ich habe das getan, was jeder Vater hätte tun sollen: ein Kind aus dem Knast holen, das dort nicht hingehört!“ Er selbst wisse, wie es sich anfühle, unter Verdacht zu stehen: Letztes Jahr wurde er zweimal wegen häuslicher Gewalt verhaftet, seine Freundin nahm die Vorwürfe zurück. „Es war meine Reputation, die zerstört wurde!“, so Waffenfan Schroder.

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Was seiner Reputation auch nicht schmeichelt, ist der Support für einen Rassisten und wohl auch Mörder. Schroders Schauspielkollegin Bette Midler twitterte: „Dieser Junge hat zwei Menschen getötet und einen anderen schwer verletzt. Warum feierst du ihn?“

„Der kleine Lord“: ARD bezieht Stellung

Auch in Deutschland gibt es kein Verständnis für Schroders Support. Auf Twitter wurde sogar gefordert, darauf zu verzichten, „Der kleine Lord“ auszustrahlen. Gegenüber „t-online.de“ äußerte sich ARD-Redaktionsleiter Christoph Pellander so: „Ricky Schroder hat mit seinen Solidaritätsbekundungen als Privatperson gehandelt. Sein Verhalten steht dabei in keinem Zusammenhang zu seiner Rolle in ,Der kleine Lord‘ oder zum Film als solchen.“ In der Tat: Der „Kleine Lord“ hätte sich so vermutlich nicht verhalten …

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