Ozzy Osbourne live mit Black Sabbath 2016.

Ozzy Osbourne live mit Black Sabbath 2016. Foto: dpa

Heavy-Metal-Legende Ozzy Osbourne ist tot

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Nur rund zwei Wochen nach seinem letzten Auftritt in Birmingham ist Heavy-Metal-Legende Ozzy Osboune gestorben. Der Parkinson-erkrankte Frontmann von Black Sabbath wurde 76 Jahre alt.

Er sei am Dienstagmorgen im Kreise seiner Angehörigen gestorben, gab seine Familie laut britische Medien wie PA und BBC bekannt. Osbourne litt seit Jahren an Parkinson. Er starb in London.

„Mit größerer Trauer als bloße Worte es jemals ausrücken könnten müssen wir bekanntgeben, dass unser geliebter Ozzy Osbourne heute Morgen von uns gegangen ist“, schreibt Osbournes Familie in einem offiziellen Statement. „Er war bei seiner Familie und umgeben von Liebe. Wir bitten alle, unsere Privatsphäre zu respektieren.“

Ozzy legte Grundstein für Heavy Metal

Osbourne, geboren am 3. Dezember 1948, gründete 1969 gemeinsam mit seinen Schulfreunden Tony Iommi, Geezer Butler und Bill Ward in seiner Heimatstadt Birmingham Black Sabbath, die aus vorherigen Bandprojekten der Vier hervorgegangen war. Die Band legte mit ihrem düsteren, schweren Sound, den harten Gitarrenriffs und den zynischen Textenden Grundstein für das gesamte Heavy-Metal-Genre. Zu ihren bekanntesten Songs zählen „Paranoid“, „Iron Man“ und „War Pigs“.

Osbournes markante, nasale Stimme war neben dem düsteren Gitarrensound von Tony Iommi das prägende Element der Musik. Auf der Bühne agierte der Showman neben dem eher introvertierten Leadgitarristen und dem fast stoischen Bassisten Geezer Butler wie ein Wahnsinniger, hüpfte auf der Bühne herum und klatschte wild in die Hände. Wegen Drogen- und Alkoholproblemen feuerte ihn die Band 1979.

Solokarriere und viele Skandale

Mit Hilfe seiner Managerin Sharon Arden, die er später heiratete, startete Osbourne eine extrem erfolgreiche Solokarriere. Mit Hits wie „Crazy Train“, „Mr. Crowley“ oder „I Don’t Know“ wurde gleich sein Debütalbum „Blizzard of Ozz“ (1980) ein kommerzieller Erfolg. Insgesamt soll der berüchtigte Rockstar etwa 100 Millionen Platten verkauft haben.

Ozzy Osbourne und seine Frau Sharon 2004. Myung Jung Kim/PA Wire/dpa
Ozzy Osbourne und seine Frau Sharon 2004.
Ozzy Osbourne und seine Frau Sharon 2004.

Sein wildes Auftreten, das Spiel mit der Provokation und mit Horror-Elementen begeisterte die Fans, verschreckte aber besonders in den USA konservative und religiöse Gruppen. Immer wieder sorgte der Musiker für Skandale. Bei einem Konzert biss er einer Fledermaus, die ein Zuschauer auf die Bühne geworden hatte, den Kopf ab, weil er sie für ein Gummitier hielt. Immer wieder wurde ihm vorgeworfen, ein Teufelsanbeter zu sein, doch Osbourne wies das stets zurück, mit schwarzer Magie habe er auch nichts am Hut.

Zweite Karriere als Reality-Star

Einem jüngeren Publikum ist er vor allem als exzentrischer Familienvater aus der preisgekrönten MTV-Doku-Soap „The Osbournes“ bekannt. 2002 konnte die Welt seine Ehe und das verrückte Leben mit den nicht weniger schillernden Kindern Kelly und Jack hautnah miterleben, als sich die Osbournes Tag und Nacht für MTV filmen ließen. Das half auch seiner musikalischen Karriere.

Auch mit Black Sabbath tat er sich mehrfach wieder zusammen. 2013 schnellte die Band mit der Comeback-Platte „13“ wieder an die Spitze der Charts, bevor sie sich 2016 und 2017 mit ihrer „The End Tour“ von ihren Fans verabschiedeten. Kurz darauf begann Ozzy Osbourne seine eigene Abschiedstour als Solokünstler, die er aus gesundheitlichen Gründen abbrechen musste.

Gesundheitliche Probleme und ein letzter Abschied

In den letzten Jahren hatte der legendäre Frontmann, der bürgerlich John Michael Osbourne hieß, mit zahlreichen gesundheitlichen Problemen zu kämpfen. 2019 wurde beim eine Parkinson-Erkrankung diagnostiziert, was Osbourne 2020 öffentlich machte. Er gab er sich kämpferisch: „Das ist noch nicht das Ende von Ozzy Osbourne, das verspreche ich euch“, sagte er seinerzeit dem „Guardian“.

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Und tatsächlich erfüllte er sich einen lange gehegten Traum und trat am 5. Juli ein letztes Mal auf. Im Stadion Villa Park in seiner Heimatstadt Birmingham gab er mit letzter Kraft ein großes Abschiedskonzert, bei dem er nur noch wenige Songs singen konnte und seinen Auftritt im Sitzen absolvierte.

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