Alfons Schuhbeck wird bei einer Gerichtsverhandlung im Juli 2025 abgebildet. Mit der rechten Hand fährt er sich durchs Gesicht.

Alfons Schuhbeck bei einer Gerichtsverhandlung im Juli 2025. Foto: imago images / Sven Simon

Nur 1138 Euro Rente und vor Gericht – Star-Koch Schuhbeck in Not!

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Star-Koch Alfons Schuhbeck bekommt nach eigenen Angaben 1138,76 Euro Rente. „Davon lebe ich“, sagte er vor dem Landgericht München. Sein Bruder zahle die Krankenversicherung, mit der Miete für seine Wohnung, die 4800 Euro im Monat koste, sei er im Rückstand.

Freunde gäben ihm Geld dafür, aber das reiche nicht. „Insgesamt muss ich meine persönlichen Verhältnisse neu ordnen.“ Zudem muss er sich nun in München unter anderem wegen des Vorwurfs der Insolvenzverschleppung verantworten.

Staatsanwaltschaft: Firmen lange zahlungsunfähig

Laut Auswertungen einer Mitarbeiterin der Staatsanwaltschaft München waren Schuhbecks Firmen schon zahlungsunfähig, lange bevor Insolvenz angemeldet wurde. Das geht ihren Angaben zufolge aus den Kontounterlagen seiner Restaurants, des Partyservices oder seiner Kochschule hervor, wie die Sachbearbeiterin aus der Wirtschaftsabteilung als Zeugin vor Gericht sagte.

Seitenlange Excel-Tabellen habe sie für insgesamt elf Unternehmen angelegt, überall habe sich ein ähnliches Bild gezeigt: „Es ist schon aufgefallen, dass bei einem Großteil der Firmen die Forderungen der Gläubiger die liquiden Mittel teilweise deutlich überstiegen haben“, sagte sie über das „Schuhbeck-Imperium“.

Schuhbecks Geständnis ist Voraussetzung für einen Deal

Der 76-Jährige hat die Vorwürfe der Anklage, die ihm insbesondere Insolvenzverschleppung und Betrug mit Corona-Hilfen vorwirft, eingeräumt. „Das alles ist mir über den Kopf gewachsen“, sagte er am zweiten Prozesstag. Er beruft sich allerdings auch darauf, sich an die Ratschläge seines damaligen Steuerberaters gehalten zu haben.

Das Geständnis, das Schuhbeck zu Beginn des Prozesses abgelegt hat, ist Teil eines sogenannten Deals zwischen allen Verfahrensbeteiligten. Schuhbeck erwartet nun – wenn sich im Prozess nichts anderes ergibt – eine bis zu vier Jahren und acht Monate lange Gesamtstrafe, die jedoch mindestens vier Jahre beträgt. Darin eingerechnet sind allerdings schon die drei Jahre und zwei Monate, zu denen das Landgericht München Schuhbeck bereits im Jahr 2022 wegen Steuerhinterziehung verurteilt hatte.

Staatsanwaltschaft beantragt Teileinstellung

Am zweiten Prozesstag kam die Staatsanwaltschaft Schuhbeck entgegen und beantragte „zur Prozessverschlankung“ die Verfahrenseinstellung bei einzelnen angeklagten Taten. Nach Angaben seiner Anwälte ist Schuhbeck nämlich unheilbar an Krebs erkrankt und wird außerhalb des Gefängnisses behandelt. Der Vollzug seiner derzeitigen Haftstrafe ist aus gesundheitlichen Gründen bis Mitte September ausgesetzt. (dpa/mp)

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