• Schauspielerin Meret Becker war auch an der umstrittenen #allesdichtmachen-Aktion beteiligt.
  • Foto: dpa

Nach #allesdichtmachen: Schauspielerin Meret Becker erhielt Morddrohungen

Berlin –

In der vergangenen Woche sorgte die umstrittene Protest-Aktion #allesdichtmachen für ziemlich viel Kritik und Gegenwind. Auch „Tatort“-Star Meret Becker (53) war an dem ironisch-sarkastischen Schauspieler-Protest im Netz beteiligt – löschte kurze Zeit später ihren Video-Beitrag aber wieder. Ihr Bruder, Schauspieler Ben Becker (56), erzählte nun, wie es seiner Schwester nach der missglückten Kritik an der Corona-Politik erging – und dass sie sogar Morddrohungen erhielt.  

Meret Becker hatte in ihrem Clip suggeriert, in Deutschland herrsche eine Überwachungs-Mentalität in der Corona-Zeit – und diese sarkastisch hinterfragt. Doch nach dem Mega-Shitstorm, der auf die Aktion #allesdichtmachen folgte, löschte die 53-Jährige ihren Beitrag wieder. Doch gehörig Kritik gab es für die Schauspielerin trotzdem. 

Ben Becker: „Meine Schwester sitzt weinend zu Hause“

Ihr Bruder Ben sagt nun im „Bild“–Interview: „Sie hat Morddrohungen bekommen, ist am Boden zerstört und sitzt weinend zu Hause.“ Auch er würde, obwohl er an #allesdichtmachen nicht direkt beteiligt war, die krassen Auswirkungen spüren. Er dreht gerade in Baden-Württemberg einen Film und sagt: „Ich bin hier am Set in meinem Wohnwagen, draußen stehen Leute und rufen, wo der Becker ist! Das macht Angst. Was ist nur aus unserem Land geworden, dass man nicht mehr kritisch hinterfragen darf?“ 

Doch die teils heftigen Reaktionen spüren nicht nur Meret und Ben Becker, sondern auch viele andere Kolleg:innen, die an dem Netz-Protest teilnahmen. So waren bis Sonntagabend  21 der 53 Videos wieder von der Seite der Initiative verschwunden. Viele Beteiligte entschuldigten sich, darunter Heike Makatsch oder Kostja Ullmann. „Tatort“-Kommissarin Ulrike Folkerts nannte die Aktion sogar einen „unverzeihlichen Fehler“.

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Doch würden die Beckers auch soweit gehen? Ben Becker sagt weiter zu „Bild“: „Widerspruch muss doch möglich sein. Warum schätzen wir in diesem Land Meinungsfreiheit nur, wenn das Gesagte unserer eigenen Meinung entspricht? Wir können doch nicht alle nur eine Meinung haben!“ Meinungsfreiheit ist wichtig – und richtig. Aber: Gerade in diesen Zeiten ist es umso wichtiger, sich eingehend mit der Frage nach der richtigen Form zu beschäftigen. (alp)

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