• Zwölf Jahre waren Tänzerin Dominique Voland und Regisseur Dieter Wedel ein Paar. 
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Missbrauchsvorwürfe und Erpressung: Dieter Wedel: Schmutzige Schlacht vor Gericht

München/Berlin –

Regisseur Dieter Wedel und seine Ex-Partnerin Dominique Voland werden sich womöglich bald genau vor Gericht wiedertreffen. Jedoch ist Wedel, dem 2018 im Rahmen der #Metoo-Bewegung mehrere sexuelle Übergriffe vorgeworfen worden, dieses Mal der Geschädigte – seine Ex hat ihn offenbar erpresst. Sie hatte von dem Regisseur Geld gefordert, damit sie sich öffentlich nicht über die Missbrauchsvorwürfe gegen ihn äußert.

Die neue Verhandlung teilte Voland Anwalt Alexander Stevens der Deutschen Presse-Agentur in München am Dienstag mit. Zuvor hatte die „Bild“-Zeitung darüber berichtet. Das Gericht bestätigte auf Anfrage den Termin am 26. Oktober.

Drei Frauen hatten Wedel sexuelle Übergriffe vorgeworfen

Die Staatsanwaltschaft München I ermittelt seit mehr als zwei Jahren wegen des Vorwurfs der Vergewaltigung gegen Wedel. Eine ehemalige Schauspielerin wirft dem Regisseur („Der große Bellheim“) vor, er habe sie im Sommer 1996 in einem Münchner Hotel zum Sex gezwungen.

Damals sei sie 27 Jahre alt gewesen und habe für eine Rolle vorsprechen wollen. 2018 beschuldigten drei Ex-Schauspielerinnen Wedel im „Zeit-Magazin“, sie in den 1990er Jahren sexuell bedrängt zu haben. Der Fall wurde der bekannteste in der deutschen #MeToo-Debatte, die 2017 ins Rollen gekommen war. 

Dominique Voland soll angeblich 300.000 Euro von ihrem Ex gefordert haben

Wedels Ex-Partnerin, die bis 2012 mit dem Regisseur zusammen war und einen erwachsenen Sohn hat, soll sich 2018 dann bei dem Regisseur gemeldet und Geld von ihm gefordert haben. Laut eines früheren Artikels des „Spiegel“ ist in einer Strafanzeige, die Wedel wenig später gegen seine Ex-Partnerin erstattete, von bis zu 300.000 Euro die Rede. Sie habe das Geld gefordert und damit gedroht, sich andernfalls in der Presse negativ über ihn zu äußern. 

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Das Gericht verhängte einen Strafbefehl gegen Voland, gegen den sie Einspruch einlegte. Darum kommt es nun in Berlin zum Prozess, in dem Wedel als mutmaßlich Geschädigter voraussichtlich als Zeuge geladen wird. Seit Bekanntwerden der Vorwürfe gegen ihn hatte er öffentliche Auftritte gemieden.  (dpa/alp)

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