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Jan-Josef Liefers sorgte mit seiner Aktion #allesdichtmachen für Entsetzen auf deutschen Corona-Krankenhausstationen.
  • Jan-Josef Liefers sorgte mit seiner Aktion #allesdichtmachen für Entsetzen auf deutschen Corona-Krankenhausstationen.
  • Foto: Oliver Berg/dpa

Liefers schockiert auf Corona-Intensivstation: „Keiner wäre hier mit Impfung“

Er hat’s doch getan. Als Schauspieler Jan Josef Liefers (57) nach der missglückten Video-Aktion #allesdichtmachen öffentlich erklärte, sich auf einer Intensivstation ein Bild vom Corona-Geschehen machen zu wollen, wiesen ihn sämtliche Klinik-Chefs ab. Nun war der „Tatort“-Star doch auf einer Corona-Intensivstation im Einsatz – und berichtet Schreckliches.

Mit teils drastischen Worten hat Liefers seine Eindrücke geschildert. In einem Gastbeitrag auf „Bild.de“ schrieb er: „Alle Covid-Patienten hier auf Intensiv waren schwer erkrankt, dem Tod näher als dem Leben. Alle jung, von 28 bis 48 Jahre alt. Alle ungeimpft.“ Auch die beiden hochschwangeren Frauen, deren Kinder per Not-OP geholt wurden und leben, während die Mütter es nicht geschafft haben, wie ich inzwischen weiß.“

Eine schmerzvolle Realität, mit der das Krankenhauspersonal auf deutschen Corona-Intensivstationen seit Beginn der Pandemie jeden Tag konfrontiert ist – und die jetzt auch Liefers hautnah erlebte. Seinen Angaben zufolge liegt sein Einsatz als „Praktikant“ bereits zwei Wochen zurück.

Liefers schockiert auf Corona-Intensivstation: „Keiner wäre hier mit Impfung“

„Helfen konnte ich nicht viel, nur beim Umlagern konnte ich mich nützlich machen, eingepackt in zusätzliche Schutzkleidung, mit FFP2-Maske und einer Art Taucherbrille auf den Augen.“ Warum es manche so schwer treffe, sei noch unklar, so Liefers. „Allerdings, da waren sich Pfleger wie Ärzte einig, wäre keiner hier gelandet mit einer Impfung.“


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Direkt zum Impfen aufrufen wollte Liefers nicht: „Ist das nun doch ein Impfaufruf? Tja, was soll ich sagen? Ich befürworte die Impfung Erwachsener, absolut klarer Fall. Aber ich gebe keine medizinischen Ratschläge, ich erzähle hier nur meine Geschichte. Die Entscheidung liegt bei jedem selbst.“ In seinem Beitrag ließ er durchscheinen, dass er selbst eine Impfung mit einem mRNA-Impfstoff bekommen hat.

Liefers schließt mit den Worten: „Wenn ich nun zurückdenke an meinen Tag auf der ITS und daran, wie die seltsame und bisweilen unbarmherzige Lotterie des Lebens für die sieben dort ausgegangen ist, dann weiß ich jedenfalls, ich habe keinen Fehler gemacht.“

Jan-Josef Liefers: Er war Teil von #allesdichtmachen

Noch im Frühjahr ließ sich vermuten, dass der 57-Jährige eher „auf der anderen Seite“ steht – und von den Corona-Schutzmaßnahmen nicht viel hält. Liefers beteiligte sich, wie zahlreiche seiner Schauspiel-Kolleg:innen, an der Aktion #allesdichtmachen. Nach heftiger Kritik an den ironisch-satirischen Clips in Bezug auf die Coronapolitik in Deutschland, kündigte Liefers in einem Streitgespräch mit Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) an, sich bei der Gegenaktion #allemalneschichtmachen angemeldet zu haben.

Die Medizin-Bloggerin „Doc Caro“ hatte die Schauspieler:innen aufgerufen, für eine Schicht im Rettungsdienst oder auf einer Intensivstation mitzuarbeiten. Zunächst gab es einige Absagen für Liefers, umso besser, dass es jetzt doch noch geklappt hat – und dem Schauspieler die Realität vor Augen geführt hat. (alp/dpa)

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