TV-Satiriker und Comedian Jan Böhmermann hat nach eigenen Angaben die geheimen NSU-Akten geleakt.
  • TV-Satiriker und Comedian Jan Böhmermann hat nach eigenen Angaben die geheimen NSU-Akten geleakt.
  • Foto: picture alliance/dpa/ZDF | Ben Knabe

„Hitlerbärtchen“: Böhmermann führt Zeitungschef vor – und die FDP gleich mit

Jan Böhmermann ist zurück – und trendet sofort auf Twitter. Der Satiriker parodiert „Welt“-Chef Ulf Poschardt in einem Video. Der reagiert beleidigt – vor allem wegen eines Schattens unter seiner Nase, der an Hitler erinnere. Die FDP springt ihm bei und gerät selbst ins Kreuzfeuer.

Morgen endet die Sommerpause der Sendung „ZDF Magazin Royale“. Der Teaser hat es bereits in sich: Böhmermann imitiert den „Welt“-Chefredakteur und nimmt ihn dabei mächtig aufs Korn. Poschardt sieht sich mit Hitler verglichen und macht seinem Ärger auf Twitter Luft. FDP-Generalsekretär Volker Wissing versucht den rüstigen Ritter zu spielen – doch liefert er Böhmermann damit nur eine Steilvorlage, sich Parteichef Christian Lindner vorzuknöpfen.

Böhmermann macht sich über „Welt“-Chef lustig

Böhmermann nimmt sich im Teaser ein Video Poschardts vor, in dem sich dieser im August an kündigungswillige Abonnenten wendet und sie zum Bleiben bewegen will. Besonders aufgrund seiner wenig enthusiastischen Betonung wurde der Clip im Netz zerrissen. Böhmermann macht nun als Poschardt auf das Ende der Sommerpause seiner Sendung aufmerksam. In einigen Sequenzen bildet sich unter seiner Nase dabei ein auffälliger Schatten.

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Poschardt sieht hierin einen Hitlerbart und greift Böhmermann auf Twitter als einen „mit Zwangsgebühren üppig finanzierten Clown“ an. Auch das ZDF nimmt er sich vor – und kommentiert es als bemerkenswert, dass sich „ein GEZ-finanzierter“ Sender über das „Werben um Abos liberaler, privat finanzierter Medien lustig machen muss“.

Volker Wissing eilt zur Hilfe – und schiebt FDP ins Kreuzfeuer

Beim Wörtchen „liberal“ fühlt sich FDP-Generalsekretär Volker Wissing wohl direkt adressiert und springt Poschardt zur Seite: „Hitlerbärtchenparodien sind nicht lustig, sondern Hetze. Das sollte auch für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk ein No-Go sein.“

Im Nachhinein hätte er sich wohl lieber rausgehalten, denn er bietet Böhmermann eine Steilvorlage. Der Satiriker postet ein Bild von einem aktuellen FDP-Wahlkampfplakat, auf dem Christian Lindner ebenfalls einen von der Nase verursachten Schatten hat und schreibt: „Wahlkampf mit Hitlerbärtchen ist nicht lustig, sondern Hetze. Das sollte auch für eine im Bundestag vertretene Partei wie die FDP ein No-Go sein.“

Ein Twitter-User kommentiert begeistert: „Was für ein genialer Spin. Falls das so geplant war, ging die Rechnung eindrucksvoll auf. Köder geworfen, genüsslich verspeist und jetzt bin ich gespannt, wie sehr der Haken kneift.“ (vd)

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