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  • Gitarrist Ethan (v.l.), Bassistin Victoria, Sänger Damiano und Gitarrist Thomas von der Band „Maneskin“ aus Italien freuen sich nach dem ESC-Gewinn.
  • Foto: dpa

ESC-Finale: Leder-Rocker gewinnen! Hamburger erlebt Debakel

Leder-Rocker gegen Chanson und Glitzerklamotten: Die italienische Rockband Maneskin hat im Finale des Eurovision Song Contest (ESC) den Sieg davongetragen. Maneskin gewann mit ihrem Song „Zitti e Buoni“ bei der Show am Samstagabend knapp vor Frankreich und der Schweiz. Deutschland landete mit dem Hamburger Jendrik und drei Punkten auf dem vorletzten Platz.

Nach den Wertungen der europäischen Jurys, die zur Hälfte in das ESC-Ergebnis eingehen, hatte es noch nach einem Überraschungssieg der Schweiz ausgesehen. Doch das europäische Publikum hievte Italien noch an der Schweiz und Frankreich vorbei auf den Thron. Die Band-Mitglieder von Maneskin lagen sich schon vor der Verkündung weinend in den Armen. Seit der finnischen Hardrock-Band Lordi, die im Jahr 2006 den ESC gewonnen hatte, ist Maneskin die erste Band aus diesem Genre, die den Wettbewerb für sich entscheiden konnte.

ESC: Hamburger landet auf dem vorletzten Platz

Für den deutschen Vertreter Jendrik mit seinem Poplied „I Don’t Feel Hate“ endete der Abend hingegen auf Platz 25 von 26. Er ließ nur die gänzlich punktlosen Briten hinter sich. Von der Jury erhielt der 26-jährige Hamburger drei Punkte, beim europäischen Publikum blieb er punktlos.

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Der Hamburger Jendrik sang „I Don’t Feel Hate“ beim großen ESC-Finale in der Ahoy-Arena. Er endete leider nur auf Platz 25 von 26.

Foto:

dpa/AP

Ein Schicksal, das auch die Vertreter Spaniens, Großbritanniens und der Niederlande ereilte. Jendrik zeigte sich trotz seines hinteren Platzes zufrieden und sagte, der „Eurovision-Vibe“ sei für ihn „einfach geil“ gewesen.

Das ist der dritte ESC-Sieg für Italien

Für Italien war es der dritte Sieg bei einem ESC überhaupt. Maneskin – das dänische Wort für Mondschein – hatten mit „Zitti e Buoni“ im diesen Jahr bereits das Musikfestival von San Remo gewonnen. Die vierköpfige Band trat in Rotterdam oberkörperfrei in hautengem Leder und mit kajalgeränderten Augen auf.

Knapp hinter Maneskin landete die französische Sängerin Barbara Pravi mit „Voilà“ auf Platz zwei. Im Scheinwerferlicht und mit raumgreifender Gestik sah sie zeitweise wie eine Top-Favoritin für den Titel aus. Doch auch der Schweizer Gjon’s Tears trat stark auf und eroberte die Herzen der Jurys. Vor der Publikumswertung lag er auf Platz eins. In der Endauswertung landete er mit seinem emotionalen Lied „Tout L’Univers“ schließlich auf Rang drei.

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Der ESC wurde nach einer Corona-Zwangspause im vergangenen Jahr zum 65. Mal ausgetragen. Wegen der Corona-Pandemie war der in Rotterdam geplante Wettbewerb im Frühjahr 2020 zum ersten Mal in seiner Geschichte ausgefallen. Nun durfte der weltweit am meisten beachtete Musikwettbewerb unter strengen Corona-Hygieneauflagen stattfinden. Alle Teilnehmer und die 3500 Zuschauer in der zu 20 Prozent gefüllten Halle mussten sich vorher einem Coronatest unterziehen. Nach dem Sieg des Niederländers Duncan Laurence im Jahr 2019 fand der Wettbewerb in den Niederlanden statt. Der Sänger konnte am Samstagabend aber nicht beim Finale dabei sein und live auftreten: Er hatte sich mit Corona infiziert. Im ersten Halbfinale Dienstagabend war Laurence noch aufgetreten. 

Zuvor waren bereits Mitglieder der isländischen und polnischen ESC-Delegationen positiv getestet worden. Deshalb trat auch die isländische Band Dadi og Gagnamagnid nicht live in Rotterdam auf, sondern wurde per Video eingespielt. (dpa/mp)

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