• Tareq Alaows will als erster Geflüchteter aus Syrien in den Bundestag.
  • Foto: twitter.com/Tareq_Alaows

Er floh aus Syrien: Tareq Alaows will als erster Geflüchteter in den Bundestag

Oberhausen –

Tareq Alaows ist 31 Jahre alt und will für die Grünen in  Oberhausen in den Bundestag. Gute Sache – aber auch etwas ganz Besonderes, denn: „Ich kandidiere als erste aus Syrien geflüchtete Person für den Bundestag“, hat er gerade auf Twitter angekündigt.

2015 floh er über die Balkanroute nach Bochum – jetzt will er die deutsche Politik gestalten. „Mit mir im Bundestag würde es nicht mehr nur heißen ,dem deutschen Volke’, sondern: für alle Menschen in Deutschland!“, sagt Tareq Alaows.

„Alles, was ich wollte, war ein Leben in Sicherheit und Würde“, sagte Alaows zum „Tagesspiegel“. Zwei Monate ist er mit Tausenden anderen unterwegs gewesen. Über die Balkanroute bis in eine Bochumer Turnhalle, wo er mit 60 weiteren Geflüchteten untergebracht wurde. „Ich war schockiert von den Lebensbedingungen in Deutschland“, so Alaows.

Tareq Alaows lernte in sechs Monaten Deutsch

Doch statt zu resignieren, wird er aktiv, gründet mit anderen  eine Initiative, die sich für  bessere Lebensbedingungen von Geflüchteten einsetzt. Und: Er lernt Deutsch, innerhalb eines halben Jahres. 

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Nach acht Monaten hat er seinen ersten bezahlten Job als Sozialarbeiter. Nebenher bietet er rechtliche Beratung für Geflüchtete an. 2018 ist er Mitgründer vom Bündnis „Seebrücke“, das sich für die Seenotrettung von Geflüchteten einsetzt.

Tareq Alaows engagiert sich, findet sich nicht ab mit einer Politik, die ihn enttäuscht. „Im Krieg und auf der Flucht musste ich selbst mit ansehen, was es bedeutet, entrechtet zu werden. Deshalb würde ich mich besonders für die Erhaltung der Menschenrechte einsetzen“, sagt er. Tareq Alaows will handeln – und etwas verändern. Dass er das schaffen kann, hat er längst bewiesen. Sein Ziel: „Ich will die Stimme aller Geflüchteten sein“. (miri) 

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