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  • Grimmiger Blick: Mal als Sheriff, mal als Marshal spielte John Wayne in zahlreichen Western-Klassikern mit.
  • Foto: imago/Prod.DB

„Weiße Überlegenheit“: Rassismus-Debatte um Westernheld John Wayne

LOS ANGELES –

War Western-Legende John Wayne (†72) ein Rassist? In den USA gilt die 1979 verstorbene Film-Ikone als eine Art Nationalheld – doch in der aktuellen Rassismus-Debatte ist der Schauspieler aufgrund von Aussagen in älteren Interviews, in denen er sich rassistisch äußerte, in die Kritik geraten. US-Demokraten fordern sogar, einen nach ihm benannten Flughafen in Kalifornien umzuwidmen. Doch Waynes Sohn sagt: „Mein Vater war kein Rassist.“

Geht es nach den Demokraten im kalifornischen Bezirk Orange County, würde der rund 65 Kilometer südöstlich von Los Angeles gelegene „John Wayne Airport“ nicht mehr lange so heißen. Sie verabschiedeten vergangene Woche eine Resolution, in der sie seine Umbenennung fordern. Der Flughafen im kalifornischen Santa Ana solle einfach „Orange County Airport“ heißen und nicht länger nach Wayne benannt sein, da dieser „rassistische und fanatische“ Positionen vertreten habe, hieß es.

Eine Statue vor dem „John Wayne Airport“ erinnert an den Schauspieler.

Eine Statue vor dem „John Wayne Airport“ erinnert an den Schauspieler.

Foto:

imago images/ZUMA Wire

Grund: ein Interview des Schauspielers aus dem Jahr 1971 im„Playboy“. Darin sagte Wayne, er glaube an die „weiße Überlegenheit“ („white supremacy“) und dass er überzeugt sei, dass Schwarze der „Erziehung“ bedürften. Eine weitere, sehr fragwürdige Aussage: „Ich fühle mich nicht schuldig wegen der Tatsache, dass diese Leute vor fünf oder zehn Generationen Sklaven waren.“

„Ungerecht“: Ethan Wayne verteidigt Vater John

Ethan Wayne, Sohn des Hollywoodstars, versucht nun, seinen Vater zu verteidigen: „John Wayne war kein Rassist und es wäre ,ungerecht‘, ihn auf der Grundlage eines einzigen Interviews zu beurteilen“, schrieb der 58-Jährige in einem Statement, wie das US-Promiportal „TMZ“ berichtete. Sein Vater habe in keiner Weise „die ,weiße Vorherrschaft‘“ unterstützt.

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Auch US-Präsident Donald Trump schaltete sich nun ein und bezeichnete den Vorstoß der Demokraten via Twitter als „unglaubliche Dummheit“. Er selbst hatte sich einst als „langjährigen Fan“ des Western-Darstellers bezeichnet.

Wayne spielte in zahlreichen Produktionen, darunter „Ringo“ (1939), „Rio Bravo“ (1959) und „Der Marshal“ (1969). Für letztere gewann er den Oscar als Bester Hauptdarsteller. (alp/dpa)

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