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Ernteausfälle: ein Traktor auf einem Feld in der Uckermark (Symbolbild)
  • Der Deutsche Bauernverband fürchtet vor Ernteausfälle wegen der anhaltenden Dürre (Symbolbild).
  • Foto: IMAGO/Christian Thiel

Zu heiß, zu trocken: Bauern warnen – auch vor höheren Preisen

Es ist zu heiß, zu trocken – und das schon viel zu lange. Darunter leiden Menschen, Tiere, Natur. Und die Landwirtschaft: Auf den Feldern sieht es dürr aus. Jetzt warnt der Deutsche Bauernverband vor Ernteausfällen und höheren Preisen.

„Im Moment kämpfen wir an vielen Fronten. Die Düngemittelpreise sind vier Mal höher als vor einem Jahr. Die Energiekosten sind doppelt so hoch. Die Futterkosten sind gestiegen“, beschreibt der Präsident des Verbandes, Joachim Rukwied. „Wenn es nicht demnächst durchgehend regnet, dann sind Ertragseinbußen von 30, 40 Prozent zu befürchten.“

Die Getreideernte ist mittlerweile auf der Zielgeraden – aber die Ernte der Herbstkulturen, wie zum Beispiel Kartoffeln oder Zuckerrüben, steht noch aus. „Ich will nicht ausschließen, dass insbesondere Kulturen, die im Herbst geerntet werden, noch Preissteigerungen erfahren“, sagte Rukwied. „In Summe belastet die Witterungssituation natürlich unsere Betriebe.“

Bauernverband fürchtet Ertragseinbußen von bis zu 40 Prozent

Wo sattes Grün sprießen sollte, ist die Grasnarbe an vielen Orten braun und vertrocknet. „Da wächst überhaupt nichts nach“, so Rukwied resigniert. Und auch das hat Auswirkungen auf die Bauern: Um ihre Tiere zu ernähren, müssten einige Betriebe deshalb jetzt schon Winterfuttervorräte zufüttern. Es gibt einfach kein Grünfutter mehr, das man schneiden könnte. Und es ist nicht so, als wären die Bauern nicht vorbereitet: Die Landwirtschaft richte sich laut Rukwied mit wasser- und bodenschonenden Verfahren schon auf trockenere und heißere Sommer ein. Doch das genügt eben nicht: „Letztendlich ist zu befürchten, dass wir durch die Klimaveränderung künftig nicht mehr das Ertragsniveau etwa der 90er Jahre erreichen.“

Die Trockenheit gefährdet vor allem die Kartoffelernte

Keine guten Aussichten. Auch Landvolk-Vizepräsident Ulrich Löhr warnt wegen der Trockenheit vor einer schlechten Ernte. „Schwierig werden wird es bei Mais, Zuckerrüben und Kartoffeln. Da rechnen wir wegen der Trockenheit mit erheblichen Ertragseinbrüchen“, sagte er der „Neuen Osnabrücker Zeitung“. Vor allem für Kartoffeln sei es derzeit einfach zu heiß und zu trocken. Aber zumindest eine Sache könnte man positiv sehen. Der Vorteil der Trockenheit: weniger Krankheiten. „Die Qualität stimmt.“

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Und was bedeutet das alles für die Verbraucher? Wird alles teurer? „Die Erzeugerpreise werden bei einzelnen landwirtschaftlichen Produkten sicher steigen, aber da der Preis auch von der Qualität der Ware bestimmt wird, muss selbst das nicht sein“, erklärt Löhr. Insgesamt zeigte sich der Landvolk-Vize zumindest „positiv überrascht von den ordentlichen Erntemengen in Niedersachsen“.

Trotzdem: Der Klimawandel wird die Landwirtschaft dauerhaft verändern. Da ist Anpassungsfähigkeit gefragt. Ein wärmeres, trockeneres Klima könnte zum Beispiel den Anbau neuer Sorten möglich machen. Manche heimischen Bauern experimentieren bereits mit dem Anbau von Soja. (dpa/miri)

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