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Strom
  • Viele ukrainische Ortschaften sind durch den Krieg zerstört. Und noch schlimmer: Die Energieversorgung wird zunehmend zum Problem.
  • Foto: picture alliance/dpa/SOPA Images via ZUMA Press Wire | Ashley Chan

Zerstörte Kraftwerke: Strom-Problem der Ukraine wird immer größer

Langsam wird die Lage kritisch: Seit mehr als einer Woche überzieht Russland die Ukraine mit Luftangriffen, die vor allem auf die Energie-Infrastruktur zielen. Nun muss der Strom zeitweise landesweit abgeschaltet werden. Die Vereinten Nationen befürchten eine weitere humanitäre Katastrophe im kommenden Winter.

Die massiven Schäden an ihren Energienetzen zwangen die Ukraine am Donnerstag zu landesweiten Stromabschaltungen. Nach Angaben der Regierung in Kiew sind inzwischen 40 Prozent der Kraftwerke und der dazugehörigen Infrastruktur des Landes zerstört oder beschädigt. „Wir werden alles tun, um die normale Energieversorgung unseres Landes wiederherzustellen“, sagte Präsident Wolodymyr Selenskyj in einer Video-Ansprache.

Selenskyj ruft zum Stromsparen auf

Die Bevölkerung wurde von Selenskyj aufgefordert, möglichst wenig Strom zu verbrauchen. Außerdem werde zeitlich gestaffelt in jedem Gebiet der Strom bis zu vier Stunden lang abgeschaltet, teilte der größte Versorger des Landes, Ukrenerho, mit. Grund für die Einschränkungen sei Strommangel im System. „Wir schließen nicht aus, dass wir mit dem Einsetzen der Kälte öfter um Ihre Hilfe bitten werden“, hieß es. Die Regierung will die Situation durch mobile Generatoren oder das Verteilen von Powerbanks entschärfen.

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Doch das wird auf Dauer nicht reichen. Denn in mehr als 1000 größeren und kleineren Ortschaften ist in Folge des kaputten Stromnetzes auch die Versorgung mit Wasser und Gas unterbrochen. Die UN fürchtet eine humanitäre Katastrophe im Winter. „Ich bin überzeugt davon, dass viele Familien, die buchstäblich nichts mehr haben, einem hohen Sterberisiko ausgesetzt sind“, sagt Denise Brown, Koordinatorin des UN-Programms für humanitäre Hilfe für die Ukraine.

Angriffe sind nach deutschem Recht Kriegsverbrechen

Nach deutschem und auch internationalem Recht sind militärische Angriffe auf Kraftwerke und die Infrastruktur zur Energieversorgung ein Kriegsverbrechen. Das ist im Kreml aber kein Kriterium. Bereits am ersten Tag des Kriegs hatte es Angriffe auf Kraftwerke gegeben, zuletzt hatten sie nur zugenommen. Beobachter gehen davon aus, dass Putin mit der Strategie den Widerstandswillen der Ukrainer testen und im Idealfall brechen will.

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