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  • Russlands Präsident Wladimir Putin will sich für Youtube-Aktion rächen.
  • Foto: picture alliance/dpa/Pool Sputnik Kremlin/AP | Vladimir Smirnov

YouTube sperrt Putin-Sender: Kreml kündigt Vergeltung an

YouTube hat zu einem drastischen Mittel gegriffen: Die deutschsprachigen Kanäle des russischen Auslandssenders RT sind auf der Videoplattform nicht mehr verfügbar. Der Fall wird zum Politikum – auch für Deutschland.

Die Sperrung von Video-Kanälen des russischen Staatssenders RT durch das US-Unternehmen YouTube werden zu einer neuen Belastungsprobe der ohnehin schon angeschlagenen deutsch-russischen Beziehungen. Das Außenministerium in Moskau drohte am Mittwoch mit Konsequenzen für in Russland arbeitende deutsche Medien. Die Bundesregierung stellte klar, dass sie nichts mit der Sperrung der Videokanäle zu tun habe und das eine Entscheidung des US-Unternehmens gewesen sei.

Russland droht deutschen Medien mit Konsequenzen

Die Videoplattform, die zum Konzern Google gehört, entfernte am Dienstag wegen Verstoßes gegen Richtlinien zwei deutschsprachige Videokanäle des russischen Staatsmediums RT. Als Reaktion drohte Russland damit, Youtube in letzter Konsequenz teilweise oder ganz zu sperren, wenn der Schritt nicht rückgängig gemacht werden sollte.

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Der deutschsprachige Ableger RT DE bietet Online-Berichte und Videos an. Verbreitet werden die Inhalte über die Webseite und soziale Medien wie Facebook, Instagram und bislang YouTube. RT steht im Westen als Propagandainstrument des Kremls in der Kritik. Zentraler Vorwurf: Der Sender verbreite im Auftrag des russischen Staates Verschwörungstheorien und Desinformationen. RT wehrt sich gegen diese Darstellung.

Das Außenministerium in Moskau sprach von einem „beispiellosen Informationsangriff“ und drohte mit Gegenmaßnahmen gegen deutsche Journalisten in Russland, ohne aber konkret zu werden. Solche Schritte seien nicht nur angemessen, sie seien auch notwendig. Der Deutsche Journalisten-Verband (DJV) forderte, es müsse sichergestellt werden, dass deutsche Medien weiterhin frei aus Russland berichten könnten.

Regierungssprecher widerspricht russischer Darstellung

Ein Sprecher der Deutschen Welle teilte mit: „Warum hier deutsche Medien ins Spiel gebracht werden, kann ich nicht nachvollziehen. Es geht doch eigentlich um einen Vorgang zwischen einem russischen Medium und einer amerikanischen Internetplattform.“

Regierungssprecher Steffen Seibert stellte in Berlin klar: „Es ist keine Entscheidung der Bundesregierung.“ Er ergänzte: „Weil es da anderslautende Erzählungen gerade auf russischen Kanälen gibt, will ich ganz glasklar sagen: Das ist eine Entscheidung von YouTube.“ Die Bundesregierung oder Vertreter der Regierung hätten mit der Entscheidung nichts zu tun. „Wer das also behauptet, der bastelt sich eine Verschwörungstheorie zurecht.“ (vd/dpa)

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