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Clarence Thomas
  • Richter Clarence Thomas gibt sich moralisch überlegen. Ist es aber wohl nicht.
  • Foto: IMAGO/USA TODAY Network

Wohl korrupt: US-Verfassungsrichter ließ sich Luxustrips von Milliardär bezahlen

Er ist erzkonservativ, Abtreibungsgegner und der dienstälteste US-Verfassungsrichter. Und er ist womöglich korrupt. Clarence Thomas, auch „der Steinzeit-Richter“ genannt, soll jahrelang Geschenke in Form von Luxusreisen von einem republikanischen Milliardär angenommen haben.

Die Verdacht ist ungeheuerlich: Wie die US-Recherchestiftung Propublica berichtet, bezahlte der Immobilienmagnat Harlan Crow dem Supreme-Court-Urgestein etwa eine Reise nach Indonesien. Und die allein soll 500.000 Dollar gekostet haben.

Die Beweise: ziemlich erdrückend. Propublica kann nach eigenen Angaben mit Dutzenden Interviews und internen Dokumenten belegen, dass Thomas die teuren Aufmerksamkeiten annahm – und das, ohne sie zu melden.

Männertrips und Jacht-Ausflüge: Richter Thomas war dabei

Der 74-jährige begleitete Crow zum Beispiel auch in ein exklusives kalifornisches Wildnis-Resort – ein reiner Männertrip mit Rahmenprogramm. Auch bei Trips auf die Anwesen des Milliardärs in Texas und New York war Thomas offenbar gerne dabei, genau wie auf mindestens einem Flug in einem Privatjet und einem luxuriösen Jacht-Ausflug.

Alles gar kein Problem, findet Magnat Crow. Er erklärte gegenüber Propublica, seine Geschenke an den Verfassungsrichter unterschieden sich „nicht von der Gastfreundschaft, die wir unseren vielen anderen lieben Freunden entgegenbringen“. Alles rein kameradschaftlich also, na klar.

Freundschaft mit dem Milliardär „moralisch heikel“

Der Bericht beweise, dass ausgerechnet der Supreme Court, also das höchste Gericht, die „am wenigsten rechenschaftspflichtige“ Institution des US-Zentralstaats sei, erklärte die Organisation „Fix the Court“, die sich für eine Reform einsetzt.

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Schon 2011 schrieb die „New York Times“, die Freundschaft zwischen Thomas und Crow sei „ungewöhnlich und ethisch heikel“. Crow ist seinen konservativen „lieben Freunden“ gegenüber gern spendierfreudig: Er hat nach Angaben der Recherchestiftung mehr als zehn Millionen Dollar an republikanische politische Gruppen gespendet. Auch die Ehefrau von Richter Clarence wurde großzügig und bestimmt „rein freundschaftlich“ bedacht: Eine konservative Lobbygruppe, die sie gegründet hat, bekam von ihm eine halbe Million Dollar.

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