Soldaten und Soldatinnen sind angetreten.

Die CDU/CSU-Regierungsfraktion stoppt die Beratung im Bundestag zum geplanten neuen Gesetz für einen attraktiveren Wehrdienst. (Symbolbild) Foto: picture alliance/dpa | Klaus-Dietmar Gabbert

Wehrdienst attraktiver machen: Union stoppt neues Gesetz

Die CDU/CSU-Regierungsfraktion stoppt die Beratung im Bundestag zum geplanten neuen Gesetz für einen attraktiveren Wehrdienst. Die für Donnerstag geplante erste Lesung im Parlament solle verschoben werden, hieß es aus Unionskreisen.

Zuvor hatten „Bild“ und „Der Spiegel“ bereits darüber berichtet. Moniert wird, dass das Gesetz aus dem Hause von Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) nicht genau definiert, unter welcher Bedingung die Freiwilligkeit beim Wehrdienst in eine neue Pflicht umgewandelt werden könnte.

„Die Diskussion zum Aufwuchs der Bundeswehr und der Reserve muss bereits jetzt umfassend geführt werden. Wir können das nicht einfach aufschieben“, sagte der verteidigungspolitische Sprecher der Unionsfraktion, Thomas Erndl (CSU). „Es ist im Interesse der Sicherheit unseres Landes und natürlich auch der Koalition, dass wir schnell zu einer gemeinsamen Linie kommen.“

Noch längerer Prozess bis zur Verabschiedung


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Derzeit steht die erste Lesung des sogenannten Wehrdienst-Modernisierungsgesetzes noch auf der Tagesordnung des Bundestags, am Montag solle der Punkt dann aber dort verschwinden, hieß es aus der Union. Eine Einigung übers Wochenende erscheine unwahrscheinlich.

Union fordert Klarheit, wann Freiwilligkeit beim Wehrdienst nicht mehr ausreicht

Der Name halte nicht, was er verspreche, das Gesetz sei bisher lediglich ein „Attraktivitätssteigerungs- und Musterungsgesetz“, hieß es aus CDU und CSU. Vor allem müsse quantifiziert werden, ab wann – also zum Beispiel, wenn eine bestimmte Personalstärke der Truppe nicht erreicht wird – die Freiwilligkeit beim Wehrdienst nicht mehr ausreiche.

Bis zur endgültigen Verabschiedung des Gesetzes ist es ohnehin noch ein längerer parlamentarischer Prozess. Die Union, die selbst auf eine Stärkung der Bundeswehr drängt, wolle den Konflikt „daher möglichst schnell einvernehmlich mit der SPD“, dem Regierungspartner in der schwarz-roten Koalition, lösen, hieß es.

Mehr Soldaten und mehr Reservisten

Das Bundeskabinett hatte im August das Gesetz zur Einführung eines neuen Wehrdienstes auf den Weg gebracht. Die Ministerrunde billigte den Rechtsrahmen, der eine Wehrerfassung junger Männer einführt, aber zunächst auf Freiwilligkeit und einen attraktiveren Dienst setzt.

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Zum Jahresende 2024 gab es rund 181.150 aktive Soldaten in der Bundeswehr. Erklärtes Ziel sind auf Grundlage neuer Nato-Planungen rund 260.000 Männer und Frauen in der stehenden Truppe sowie 200.000 Reservisten, deren Zahl vor allem mit dem neuen Wehrdienst gesteigert werden soll. (dpa)

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