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  • Auf Matten und mit Folien als Decke wurden die Kinder in eingezäunten Hallen untergebracht.
  • Foto: AP

Wegen Trumps Politik: Hunderte Einwanderer-Kinder ohne Eltern in den USA

Washington –

Die Bilder sorgten weltweit für Entsetzen: Kinder, die an der Grenze zwischen Mexiko und den USA von ihren Eltern getrennt wurden, in käfig-ähnlichen Auffanglagern ausharren mussten, dort weinten und wimmerten. Das gnadenlose Vorgehen gegen illegale Migranten gehört zu den größten Skandalen der Trump-Ära. Anwälte versuchen derzeit, die Familien wieder zu vereinen – doch die Folgen von Trumps Politik und das Leid der Menschen sind größer als bisher angenommen.

Die harte Einwanderungspolitik gehörte, wie auch der Bau der Mauer an der Grenze nach Mexiko, zu den Wahlversprechen des noch amtierenden US-Präsidenten Donald Trump. Im Jahr 2018 erreichte seine Null-Toleranz-Politik ihren Höhepunkt – und damit den ethischen Tiefpunkt im Umgang mit Migranten: Kinder jeden Alters wurden brutal von ihren Eltern getrennt. Viele kamen in Pflegefamilien oder Waisenhäuser. Die Eltern wurden oft zurück in ihre Heimat geschickt.

USA: Hunderte Einwanderer-Kinder ohne Eltern in den USA

Eine Gruppe von Anwälten arbeitet derzeit daran, die an der Grenze getrennten Familien wieder zu vereinen. Doch wie „NBC News“ berichtete, ist die Zahl der Kinder, deren Eltern nicht gefunden werden können, noch höher als zunächst vermutet. 666 Kinder stehen alleine da – vor einem Monat waren es noch 545 Kinder, die an die US-Bundesrichter gemeldet wurden. Knapp 20 Prozent von ihnen sind unter fünf Jahre alt, wie aus einer E-Mail der Rechtsanwälte hervor geht, die dem Sender vorliegt.

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Der Anwalt Steven Herzog richtete in der Mail auch einen Appell an das Justizministerium: „Wir würden es begrüßen, wenn die Regierung alle verfügbaren aktualisierten Kontaktinformationen oder andere Informationen zur Verfügung stellen würde, die bei der Kontaktaufnahme für alle 666 dieser Eltern hilfreich sein könnten.“

Joe Biden will Task Force für Familienzusammenführung 

Mit Blick auf den  frisch gewählten zukünftigen US-Präsidenten Joe Biden dürfte sich die Migrationspolitik der USA wieder etwas lockern und wesentlich humaner werden. Der Demokrat hat unter anderem vor, wieder mehr Menschen, die ohne Papiere in den USA leben, den Weg zur Staatsbürgerschaft zu öffnen. Dafür wird er vieles aus Trumps Politik der vergangenen vier Jahre umkehren müssen.

Biden dürfte zudem dafür sorgen, dass bei den illegal ins Land gekommenen Einwanderern nur die abgeschoben werden, die Straftaten begangen haben. Und auch Trumps Lieblingsprojekt wird es unter Biden an den Kragen gehen. Denn: Der designierte US-Präsident will die Finanzierung der Mauer an der Grenze zu Mexiko einstellen.

Mit Blick auf die getrennten Familien kündigte er an, eine Task Force einzurichten, die sich um die Zusammenführung der Kinder mit ihren Eltern kümmern werde. Ob die Familien anschließend Asyl beantragen dürften, habe er hingegen noch nicht entschieden. (vd)

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