Nach Russland-Veto bei der UN: Tausende Hungertote in Syrien befürchtet
Der vom Krieg geplagte Nordwesten Syriens wird dank einer UN-Resolution mit dem nötigsten versorgt: Mit Essen, Decken, Medizin. Eigentlich wollten die Vereinten Nationen die auslaufende Resolution nun verlängern. Doch Russland legte ein Veto ein – wegen des Verbündeten Baschar al-Assad. Die Folge könnte eine humanitäre Katastrophe sein – mit Zehntausenden Hungertoten.
Bei den tagtäglichen schrecklichen Nachrichten vom Krieg in der Ukraine vergessen manche, dass es auch anderswo auf der Welt grausame Konflikte gibt, teils seit Jahren. Der Bürgerkrieg in Syrien wütet seit 2011. Angefangen hatte er als Konflikt zwischen Machthaber Assad und Oppositionellen. Mittlerweile sind die Konfliktlinien vielfältiger, diverse Stellvertreter-Kriege finden auf syrischem Boden statt.
Stellvertreterkriege auf syrischem Boden
Neben Schiiten gegen Sunniten, Türken gegen Kurden oder einem internationalen Bündnis gegen den „Islamischen Staat“ kämpfen auch Russland und die USA zumindest im Hintergrund um die Vormachtstellung in der Region. Moskau unterstützt zudem die syrische Regierung.
Seit längerem will der Kreml die Hilfsroute über die Türkei am liebsten schließen. Transporte sollten nach dessen Wunsch nur noch über das von Assad kontrollierte Damaskus in den Nordwesten gelangen. China enthielt sich bei der Abstimmung über die Fortsetzung der Hilfe, Russland stimmte dagegen.
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Allerdings machte Moskau noch einen Gegenvorschlag, bei dem die Route sechs Monate weiter hätte laufen sollen. Bei dieser Idee würde die Hilfe allerdings mitten im tiefsten Winter ausfallen.
So oder so: UN-Regionalkoordinator Mark Cutts fürchtet, dass es zu keiner Einigung kommt. Dies hätte eine „humanitäre Katastrophe“ zur Folge. Im schlimmsten Fall könnten Zehntausende an Hunger sterben. (km)