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Annalena Barbock
  • Annalena Baerbock beim Grünen-Parteitag am Wochenende
  • Foto: Kay Nietfeld/dpa

Warum fand Baerbock ihre eigene Rede „scheiße“?

Brandender Applaus, Verbeugungen in die Runde – und dann das: Als Grünen-Chefin Annalena Baerbock die Bühne nach ihrer Rede beim Parteitag zusammen mit Co-Parteichef Robert Habeck verließ, sagte sie herzhaft „Scheiße“. Im Internet ging ein entsprechender Filmausschnitt am Samstag viral. Aus Baerbocks Umfeld war zu hören, die frisch bestätigte Kanzlerkandidatin habe sich darüber geärgert, dass sie in ihrer Rede an einer Stelle neu ansetzen musste. Oder lag es daran, dass die vielleicht wichtigste Rede ihrer Karriere einfach nicht besonders gut war?

Baerbock hielt keine besonders mitreißende Rede

Baerbock verhaspelte sich zum Ende ihrer Ansprache hin, die etwa eine Dreiviertelstunde dauerte. Sie warnte an dieser Stelle zunächst davor, sich beim Ausbau wichtiger digitaler Infrastruktur abhängig zu machen vom chinesischen Staat, wofür sie Applaus von den Anwesenden erntete. Obwohl der Parteitag digital stattfindet, waren bei Baerbocks Rede am Samstag ebenso wie bei der Rede Habecks am Tag zuvor hundert Neumitglieder im Saal.

Baerbock sagte: „Die Angriffe von heute finden ja vor allen Dingen digital statt. Und die liberalen Feinde innen wie außen wissen das gezielt zu nutzen. Was früher -“, hier brach die Grünen-Chefin ab und korrigierte sich. „Die Feinde der liberalen Demokratie innen wie außen wissen das natürlich gezielt zu nutzen. Was früher ein Angriff auf eine Gasleitung war, kann heute der Hack auf Krankenhäuser oder Umspannzentren von Stromversorgern sein.“

Mehr zum Thema: Wahnsinns-Ergebnis für Baerbock beim Parteitag

Was aber viel mehr auffiel als Baerbocks Versprecher war die Diskrepanz zwischen ihrer Rede und der von Robert Habeck. Baerbock sprach 40 Minuten wenig mitreißend, eine Rede voller Details, aber ohne großen Bogen. Habeck dagegen begeisterte am Vortag, große Rede, klare Botschaft. „Habeck hält die Kanzlerrede, Baerbock die einer Fachpolitikerin“, urteilte der „Spiegel“ danach. (mn)

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