• Republikanerin Marjorie Taylor Greene gilt als höchst umstritten.
  • Foto: picture alliance/dpa/Pool The New York Times/Pool/AP

Waffenvernarrt und antisemitisch: Trump-Ziehtochter fliegt aus Ausschüssen

Washington –

Sie ist waffenvernarrt, will die Chef-Demokratin Nancy Pelosi hinrichten lassen und ist sich für kaum eine Verschwörungstheorie zu schade. Die republikanische Abgeordnete Marjorie Taylor Greene gilt als eine Art Ziehtochter von Ex-Präsident Donald Trump. Und spaltet nach dessen Abwahl nicht nur den Kongress, sondern auch ihre eigene Partei. Gestern nun wurde sie aus zwei Ausschüssen verbannt, in denen sie bis dato gesessen hatte.

„Free Speech“ stand auf Greens Stoffmaske, als sie das Parlament betrat – „Meinungsfreiheit“. Sie gibt sich normalerweise als knallharte Konservative, ihr Twitter-Profil ist überschrieben mit „Stolze Amerikanerin, 100 % Pro-Leben, 100 % Pro-Waffen, 100 % Pro-Trump“. Ihre konservative Haltung ist aber natürlich nicht der Grund dafür, dass über ihren Verbleib in den Ausschüssen beraten wurde.

Auch Parteifreunde gingen auf Distanz

Vielmehr ist es ihre Neigung zu Verschwörungs-Theorien. Sind es die Beleidigungen demokratischer Kollegen. Ist es der Wunsch, eine Waffe ins Parlament mitzubringen. Auch vielen Parteikollegen ist es mittlerweile zu bunt geworden. Die Republikaner Kevin McCarthy und Mitch McConnell distanzierten sich öffentlich. In einer Vorberatung hinter verschlossenen Türen sollen sich etliche Parteifreunde dafür ausgesprochen haben, sie zumindest aus einem Ausschuss auszuschließen und zu rügen.

Dazu  konnte man sich  nicht durchringen – am Ende hing es an der Entscheidung der Demokraten, die im Repräsentantenhaus die Mehrheit haben. Nur elf der im Repräsentantenhaus vertretenen Republikaner stimmten für den Ausschluss, damit stand es 230 zu 199 für den Ausschluss.

QAnon, 9/11, Amokläufe – Greene ließ keine Verschwörungstheorie aus

Green ist Anhängerin der antisemitischen QAnon-Verschwörung, nach der ein Geheimbund von Bürokraten und Satanisten das Blut von Kindern zur Verjüngung trinkt. Außerdem hält sie den 11. September für eine Verschwörung. Und hat mehrfach Opfer von Amokläufen verunglimpft. Diese hätten überhaupt nicht stattgefunden und seien nur eine Inszenierung von Waffengegnern, um Gesetze zu verschärfen. All das hat sie vor ihrer Wahl zur Abgeordneten mehrfach geäußert.

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Bei ihrer Verteidigung gestern klang das zwar alles wieder ganz anders: Sie entschuldigte sich für das Verbreiten von Falschinformationen. Betonte unter anderem, dass der 11. September natürlich real sei und Amokläufe wirklich stattgefunden hätten. Half nichts. Abgestraft wurde sie dennoch. (km)

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