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Die Bundestagsabgeordnete Sahra Wagenknecht erntete bei „Hart aber fair“ heftigen Widerspruch.
  • Die Bundestagsabgeordnete Sahra Wagenknecht (Linke) erntete bei „Hart aber fair“ heftige Kritik.
  • Foto: dpa

Vergewaltigung „Teil des Krieges“: Wagenknecht empört mit Aussagen zur Ukraine

Erst am Samstag geriet Sahra Wagenknecht für ihre Aussagen bei der „Friedensdemo“ in Berlin in die Kritik. Sie hätte bei der Kundgebung die Opfer in der Ukraine zu Tätern stilisiert. Nun sorgt die Linken-Politikerin fast schon für einen Skandal, als sie in einer Talkshow Vergewaltigungen für einen „Teil des Krieges“ erklärte – die „von beiden Seiten“ begangen werden. Doch das stimmt schlicht nicht.

Das Thema der ARD-Sendung „Hart aber fair“ vom Montagabend versprach schon im Vorfeld heiße Diskussionen. Zum Motto „Frieden mit Putins Russland: eine Illusion?“ wurden namhafte Gäste eingeladen: unter anderem Katrin Göring-Eckardt (Grüne), Vizepräsidentin des Deutschen Bundestags, Marie-Agnes Strack-Zimmermann (FDP) und Sahra Wagenknecht (Linke).

Dass vor allem Strack-Zimmermann und Wagenknecht keine Freundinnen mehr werden, zeigte sich schon zu Beginn der Sendung. Die FDP-Politikerin deklarierte Russland Präsidenten Wladimir Putin für „einen Massenmörder und Terroristen“ und kritisierte Wagenknecht dafür, dass sie bei der mit Alice Schwarzer organisierten Demonstration am vergangenen Samstag in Berlin den „Täter (Putin) zum Opfer gemacht“ hätte.

Die Gäste und der Moderator der Sendung „Hart aber fair” vom 27. Februar: Sahra Wagenknecht (Linke, v.l.), Heribert Prantl (Journalist), Herfried Münkler (Politikwissenschaftler), Louis Klamroth (Modertor), Marie-Agnes Strack-Zimmermann (FDP) und Katrin Göring-Eckardt (Grüne). imago/Future Image
Gäste Hart aber fair
Die Gäste und der Moderator der ARD-Sendung „Hart aber fair” vom 27. Februar: Sahra Wagenknecht (Linke, v.l.), Heribert Prantl (Journalist), Herfried Münkler (Politikwissenschaftler), Louis Klamroth (Moderator), Marie-Agnes Strack-Zimmermann (FDP) und Katrin Göring-Eckardt (Grüne).

Wagenknecht ging nicht direkt auf die Anschuldigungen ein. Sie beklagte vielmehr, dass in den Medien sehr einseitig berichtet werde und im Vorfeld der Demonstration versucht wurde, „das Grundrecht auf Demonstrations- und Versammlungsfreiheit zu untergraben“.

Diese Aussagen der Linken-Politikerin kamen eher nicht überraschend und waren wohl auch erwartet worden. Ihre Reaktion auf einen schockierenden Einspieler aus der Ukraine ist aber wohl eher als skandalös zu beschreiben.

Hart aber fair: Schockierendes Video aus der Ukraine

Eine ukrainische Frau berichtete in dem Video, wie sie von russischen Soldaten vergewaltigt wurde. Dabei bestätigte in dem Film eine Expertin, dass die sexuelle Gewalt im Kriegsgebiet „fast zu einer Epidemie geworden“ sei.

Während sich alle Gäste schockiert ob des Berichtes zeigten, blieb Wagenknecht gelassen. „Das ist doch Teil des Krieges. Kriege sind immer mit Kriegsverbrechen verbunden“, erklärte sie – und ergänzte, dass „beide Seiten“ Vergewaltigungen begehen würden. Dabei verwies sie auf die UN-Menschenrechtskommissarin.

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Die anderen Gäste wie Katrin Göring-Eckardt schlugen die Hände vor dem Gesicht zusammen – und hielten mit Kritik nicht hinter dem Berg. „Wie empathielos kann man sein!“, stellte Göring-Eckardt treffend fest. Auch Moderator Louis Klamroth griff ob der Aussagen Wagenknechts ein. „Es ist meine Verantwortung als Moderator dieser Sendung, hier keine Falschmeldung stehenzulassen“, sagte er und zitierte die Vereinten Nationen, die keine Hinweise auf Vergewaltigungen von ukrainischer Seite haben.

Wagenknecht konterte – und sah auch sich auf einmal als Opfer: „Uns zu unterstellen, dass uns das nicht nahegeht, ist eine Frechheit.“ Womit die Sendung gelaufen war.

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