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  • US-Präsident Donald Trump im Rosengarten des Weißen Hauses.
  • Foto: picture alliance/dpa

US-Präsident teilt wieder mal aus: „Sie sind Diebe“ – Trump mit absurder Forderung

In der Welt von Donald Trump ist Journalismus in vielen Fällen „Fake News“ – insbesondere wenn er sich kritisch mit seiner Arbeit auseinandersetzt. Medien, die nicht im Sinne des US-Präsidenten berichten, attackiert Trump fast täglich bei Twitter. Zuletzt nutzte er immer wieder seine allabendliche Corona-Pressekonferenz, um kritische Journalisten anzugreifen – insbesondere Medienvertreter von TV-Sender CNN und den beiden preisgekrönten US-Zeitungen „New York Times“ und „Washington Post“. Auf letztere bezieht sich wohl auch Trumps jüngste absurde Forderung.

Nach Ansicht von Trump sind einige Journalisten zu Unrecht mit dem renommierten Pulitzer-Preis ausgezeichnet worden. „Sie sind keine Journalisten. Sie sind Diebe“, sagte Trump am Donnerstag im Weißen Haus. Er bezog sich auf die Berichterstattung über mögliche russische Einflussnahme auf die US-Wahl 2016.

Donald Trump ätzt wieder einmal: „Es war alles Fake News“

Einige Journalisten hätten über Jahre versucht, ihn „reinzulegen“, und diese „sollten gezwungen werden, diese Pulitzer-Preise abzugeben“, sagte Trump und behauptete – wieder einmal: „Es war alles Fake News.“ Trump ätzte, die Journalisten seien eine „Schande“, sollten sie die Preise nicht zurückgeben. Namen von Medien oder Journalisten nannte er nicht, doch weil Trump in den sozialen Medien und bei seinen Pressestatements immer wieder die gleichen Medien angreift, ist klar, auf wen er sich bezieht.

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Die „Washington Post“ und die „New York Times“ waren 2018 für ihre Berichterstattung über eine mögliche russische Einflussnahme auf die US-Wahl 2016 und angebliche Absprachen zwischen Trumps Wahlkampfteam und Vertretern Russlands ausgezeichnet worden. Eine im vergangenen Frühjahr abgeschlossene Untersuchung des FBI-Sonderermittlers Robert Mueller hatte keine Belege für solche Geheimabsprachen gefunden.

„New York Times“ 2020 erneut für Russland-Berichterstattung ausgezeichnet

Trump bezeichnet die Ermittlungen zur Russlandaffäre immer wieder als „Hexenjagd“. In diesem Jahr wurde die „New York Times“ erneut für ihre Russland-Berichterstattung ausgezeichnet, die sich auf Präsident Wladimir Putin und den russischen Einfluss auf Konflikte in verschiedenen Teilen der Welt konzentrieren.

Der US-Präsident hat schon mehrfach die Rückgabe von Pulitzer-Preisen für die aus seiner Sicht falsche Russland-Berichterstattung gefordert. Mit kurz nach ihrer Veröffentlichung gelöschten Tweets hatte Trump im April den Eindruck erweckt, den Nobelpreis nicht vom Pulitzer-Preis unterscheiden zu können. Später stellte er dies als Wortspiel und Sarkasmus dar.

Anlass für Trumps neuerliche verbale Attacke auf Journalisten waren die jüngsten Entwicklungen im Fall des ehemaligen Nationalen Sicherheitsberaters Michael Flynn. Am Donnerstag wurde bekannt, dass das US-Justizministerium ein Ende eines Verfahrens gegen Flynn eingeleitet hat. Flynn hatte im Zuge der Russland-Ermittlungen eingeräumt, die Bundespolizei FBI belogen zu haben. Im Januar hatte Flynn beantragt, sein Geständnis zurückzuziehen. (due/dpa)

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