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Boris Johnson
  • Großbritanniens Premier Boris Johnson
  • Foto: picture alliance/dpa/PA Wire | Peter Byrne

Untersuchungs-Bericht: So mies managte Boris Johnson die Pandemie

Boris Johnsons britische Regierung und die sie beratenden Wissenschaftler haben dem Bericht einer parlamentarischen Untersuchung zufolge zu Beginn der Corona-Pandemie schwere Fehler gemacht. Tausende Menschen seien in der Folge gestorben, so der am Dienstag veröffentlichte Report der Ausschüsse für Gesundheit und Wissenschaft des britischen Unterhauses.

In der Kritik steht unter anderem das mehrfache Zögern der Regierung in London, Lockdowns zu verhängen. Doch auch das schleppende Anlaufen des Test- und Kontaktverfolgungsprogramms und die Verlegung Tausender älterer Menschen aus Krankenhäusern in Pflegeheime ohne vorherige Tests habe sich als verhängnisvoll erwiesen, resümieren die Abgeordneten.

Erfolgsrezepte aus dem Ausland wurden ignoriert

Zu den Fehlentscheidungen habe unter anderem die Annahme geführt, die Ausbreitung des Virus könne nicht aufgehalten werden und eine Durchseuchung der gesamten Bevölkerung sei daher unvermeidlich, so der Bericht weiter. Von den Erfahrungen anderer Länder, besonders in Asien, die durch einen frühen und energischen Lockdown das Virus in Griff bekamen, habe man nicht gelernt.


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Die Abgeordneten kommen zu dem Schluss, dass die Entscheidungen über Lockdowns und Abstandsregeln während der ersten Pandemiewochen zum „größten Versagen im Gesundheitswesen in der Geschichte des Vereinigten Königreichs“ gehören. Gleichzeitig loben sie das erfolgreiche Impfprogramm des Landes als „eine der effektivsten Initiativen“, die der britischen Wissenschaft und öffentlichen Verwaltung je gelungen sei.

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In Großbritannien wurden seit Beginn der Pandemie mehr als 160.000 Todesfälle verzeichnet, bei denen Covid-19 auf dem Totenschein erwähnt wurde. In dem Land sind inzwischen mehr als 78 Prozent der über 12-Jährigen zweifach gegen das Coronavirus geimpft. (dpa)

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