UN: Deutschland steht auf der Impf-Bremse
Nach Einschätzung der Vereinten Nationen steht Deutschland bei der weltweiten Pandemie-Bekämpfung auf der Bremse. Das hängt mit der Weigerung der Bundesregierung zusammen, die Impfstoff-Patente freizugeben.
„Rechte an geistigem Eigentum sind ein Hindernis für eine beschleunigte Verbreitung und Produktion von Impfstoffen“, erklärte nun Achim Steiner, Chef der UN-Entwicklungsorganisation UNDP. Aus Deutschland und Großbritannien kommen mit Biontech und Astrazeneca zwei erfolgreiche Hersteller von Corona-Vakzinen. Die Länder sind gegen eine Freigabe, US-Präsident Joe Biden ist dafür.
Zwar gebe es bei Patentfreigaben immer Bedenken, so Steiner, dies sei aber „kein Grund, jetzt nicht zu handeln“. Die UN erkenne das Versprechen der G7-Staaten an, bis Mitte 2022 eine Milliarde Impfdosen an ärmere Länder verteilen zu wollen. Aber: „In den Augen vieler, die in den Entwicklungsländern leben, ist es immer noch zu wenig und zu lang hin.“
Ungleiche Verteilung der Impfdosen
Laut Weltgesundheitsorganisation wurden bislang 75 Prozent aller Covid-19-Vakzine in lediglich zehn Ländern verimpft, vor allem in den USA und Europa. (mp)