Trotz Erdbeben-Katastrophe: Erdogan und Assad bomben brutal weiter
Das Jahrhundertbeben an der türkisch-syrischen Grenze hat Zehntausende Opfer gefordert. Während Helfer immer noch nach letzten Überlebenden graben und Erdbebenopfer – vor allem in Syrien – auf Hilfe warten, halten Syriens Machthaber Baschar al-Assad und Türkeis Präsident Recep Tayyip Erdogan an ihrer brutalen Politik fest.
So häufen sich Berichte, dass Assad weiter seinen Kampf gegen die syrischen Rebellen führt und Erdogan gegen die Kurden. Bereits vergangene Woche sollen syrische Regierungstruppen von der Opposition gehaltene Gebiete nördlich von Aleppo angegriffen haben.
Und auch der türkische Botschafter in Deutschland, Ahmet Basar Sen, bestätigte in der „Frankfurter Rundschau“ (FR), dass Erdogan weiter die kurdisch kontrollierten Gebiete in Syrien bombardiert. Es handle sich dabei um eine Antwort auf die von der Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) ausgeübten Anschläge auf die Türkei. Die PKK und ihre Ableger versuchten, die Öffentlichkeit mit Desinformationen zu täuschen, behauptet der Botschafter und verteidigt das türkische Vorgehen.
Gebeuteltes Nordsyrien: Langsam kommt Hilfe an
„Es ist skandalös, dass ein NATO-Staat eine humanitäre Katastrophe mutwillig verschlimmert. Von anderen NATO-Ländern kommt dazu kein Wort der Kritik“, sagt Kamal Sido, Nahostexperte der Gesellschaft für bedrohte Völker. Die jahrelange Blockade der kurdisch kontrollierten Gebiete Nordsyriens durch die Türkei und ihre westlichen Partner verschlimmere die Lage in den Erdbebengebieten zusätzlich. Die Türkei habe die Grenzübergänge in die kurdischen Gebiete Nordsyriens für humanitäre Lieferungen geschlossen gehalten.
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Langsam kommt nun auch Hilfe bei den Menschen im Nordwesten an, vor allem in der von Aufständischen kontrollierten Region Idlib. Assad hatte dies zunächst blockiert und den Aufständischen die Aufnahme der Hilfsgüter verweigert. UN-Nothilfekoordinator Martin Griffiths räumte ein, man habe die Menschen im Nordwesten Syriens im Stich gelassen. (alp)