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Matthias Miersch (l.) und Adis Ahmetovic
  • Sitzen heute beide für die SPD im Bundestag: Matthias Miersch (l.) und Adis Ahmetovic
  • Foto: Screenshot/Phoenix

SPD-Abgeordneter rettete Kollegen einst vor der Abschiebung

Adis Ahmetovic (SPD) ist einer der neuen Abgeordneten im Deutschen Bundestag. Das hat er den Wählern zu verdanken – und seinem Abgeordnetenkollegen Matthias Miersch (SPD). Der war einst der Anwalt seiner Familie.

Ahmetovic kam 1993 in Hannover zur Welt. Ein Jahr zuvor waren seine Eltern aus Bosnien-Herzigowina vor dem damaligen Jugoslawienkrieg geflohen. 1997, nach dem Ende des Schlachtens, wurde die Familie „wie viele andere Westbalkan-Flüchtlinge auch“ abgeschoben, erzählte der 28-Jährige dem TV-Sender „Phoenix“.

Miersch war damals auch 28 Jahre alt

„Aber Dr. Matthias Miersch war unser Rechtsanwalt und hat geklagt dagegen“, fügte Ahmetovic hinzu. Die Familie dürfte zurückkehren. Miersch sei damals selbst 28 Jahre alt gewesen, „so wie ich heute“, sagte der Neu-Abgeordnete. Seinem Parteikollegen habe er es deshalb zu verdanken, dass er nun Mitglied des Bundestages sei und sein Leben in Deutschland leben dürfe.

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Im Jahr 2015 erlangte Ahmetovic die deutsche Staatsangehörigkeit und gab seinen bosnischen Pass ab. Zu diesem Zeitpunkt saß der Jurist Miersch bereits zehn Jahre im Bundestag. Beide kennen sich aus Hannover. Ahmetovic hatte vor seiner Kandidatur Deutsch und Politik/Wirtschaft auf Lehramt studiert.

Grünen-Geschäftsführerin feiert den Fall

Für viele ist der Fall ein Paradebeispiel für gelungene Integration: „Diese berührende Gemeinsamkeit unterstreicht unser aller Verantwortung, verfolgten Menschen Schutz und Aufnahme zu bieten und für Menschenrechte und Rechtsstaatlichkeit einzutreten“, schrieb die parlamentarische Geschäftsführerin der Grünen, Britta Haßelmann, auf Twitter.

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