• Satiriker und Politiker Martin Sonneborn mischt das EU-Parlament auf.
  • Foto: imago images / Reiner Zensen

Sonneborn gegen Merkel: EU-Politiker zeigt Kanzlerin mit Blick auf HSV ihre Grenzen auf

Straßburg –

Diese Ansprache hatte es in sich: Der Satiriker und Politiker Martin Sonneborn (55, Die PARTEI) hat sich Bundeskanzlerin Angela Merkel im EU-Parlament vorgeknöpft. In seiner satirischen Rede machte er sich über die deutsche EU-Ratspräsidentschaft lustig – und ging dabei auch auf den HSV ein.

Zunächst verlief die Sitzung ganz gewöhnlich. Angela Merkel stellte ihren EU-Plan vor, es folgte Applaus. Doch dann war Martin Sonneborn an der Reihe: Mit „Mahlzeit, Frau Bundeskanzlerin Mer-ähm-kel“ begann der ehemalige Chefredakteur des „Titanic“-Magazins und EU-Politiker seine Rede. Und ging gleich in die Vollen: „Anscheinend verspürt Europa eine unbändige Sehnsucht, sich deutscher Führung zu unterwerfen. Warum erst jetzt und nicht schon vor 80 Jahren? Dem Kontinent wäre einiges erspart geblieben. Zwinkersmiley.“

Straßburg: Sonneborn verspottet Merkel und EU-Plan

Doch das war erst die Aufwärm-Runde. Er schöpfte Atem, dann holte er zum großen Rundumschlag aus. Mit zwei Sätzen erledigte er nicht nur die vorgestellten Bemühungen, die Corona-Pandemie in den Griff zu bekommen, sondern kritisierte auch gleich den lockeren Umgang mit Ungarns Premierminister Victor Orbán: „Wenn ich richtig las, planen Sie das Corona-Virus mit viel Geld zu ersticken. Übrigens etwas, das der EU mit dem nicht minder schäbigen Victator [sic!] Orbán leider nicht geglückt ist.“

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Auch andere Punkte aus Merkels EU-Plan zerriss er mit einem Satz in der Luft. Wie die Themen Klimawandel und der Umgang mit China. „Sie werden den Klimawandel verbieten und die Chinesen bitten, uns künftig etwas leiser auszulachen“, so der Satiriker in Richtung Angela Merkel.

Sonneborn zeigt Merkel ihre Grenze auf: Den HSV könne auch sie nicht retten

Der EU-Türkei-Deal und die Migration fanden in seiner knappen Rede von einer Minute ebenfalls Beachtung: „Sie werden die Migration bewältigen, in dem Sie sicherstellen, dass die Gemeinheiten dort geschehen, wo sie nicht so auffallen.“

Das Feuerwerk des Spotts beendete der unkonventionelle Politiker mit dem Hinweis, auf eine Sache, die Merkel mit ihrem Geld nicht erreichen könne: „Ihre Macht kennt nur eine Grenze. Selbst Sie und ihre 750 Milliarden können nicht dafür sorgen, dass der Hamburger SV jemals wieder in die Bundesliga aufsteigt.“ 

Bei seinen Fans dürfte der Auftritt für einige Lacher gesorgt haben. Im EU-Parlament fielen die Reaktionen jedoch anders aus: Die Minen vieler Politiker versteinerten, mancher schüttelte genervt den Kopf.

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