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Joe Biden
  • Joe Biden, Präsident der USA, will auf einem Online-Gipfel zur Corona-Krise Impf-Spenden zusagen.
  • Foto: picture alliance/dpa/AP | Andrew Harnik

Gratis-Spenden: So will Joe Biden die Welt mit Impfstoff versorgen

Der Zugang zu den Impfstoffen ist noch immer sehr ungleich verteilt. Während in Deutschland schon Drittimpfungen stattfinden, sind beispielsweise in den afrikanischen Ländern erst rund drei Prozent der Menschen geimpft. Nun hat US-Präsident Biden den Kampf gegen die Corona-Pandemie offenbar ganz oben auf seine Agenda geschrieben.

Die USA wollen im Kampf gegen Corona weitere 500 Millionen Impfdosen an ärmere Länder spenden. Das werde US-Präsident Joe Biden bei einem virtuellen Corona-Gipfel an diesem Mittwoch ankündigen, sagte eine hohe Regierungsbeamtin vor dem virtuellen Treffen. Die Dosen von Pfizer/Biontech sollten in den USA produziert werden und an ärmere Länder gehen. Diese Spende sei an keine Bedingungen geknüpft.

Auf der Gipfel-Agenda stehen auch Covid-19-Tests, Behandlungsmöglichkeiten und die Verfügbarkeit von Schutzausrüstung. Ziel sei es, Staats- und Regierungschefs mit Vertretern internationaler Organisationen, Nichtregierungsorganisationen und der Privatwirtschaft zusammenzubringen, um sich auf eine gemeinsame Vision zur Bekämpfung von Corona zu einigen, hieß es aus dem Weißen Haus. Anlass sei die parallel laufende UN-Generaldebatte in New York.

Joe Biden: „Größte Herausforderung sei, Leben zu retten“

Die größte Herausforderung sei, Leben zu retten, beim Impfen weltweit voranzukommen und eine bessere Zukunft zu gestalten, hatte Biden am Dienstag bei seiner ersten Rede vor der UN-Vollversammlung als US-Präsident gesagt. Um diese Pandemie zu bekämpfen, brauchen wir einen kollektiven Akt der Wissenschaft und des politischen Willens“.

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Biden hatte zuletzt einen Rückschlag bei der Impfkampagne in den USA hinnehmen müssen. Ein Expertengremium der US-Arzneimittelbehörde FDA empfahl eine Auffrischungsimpfung nur für ältere Menschen und Risikogruppen. Da hatte Biden bereits einen Impfstart für alle, deren Impfung acht Monate her ist, ab dem 20. September angekündigt. Die FDA folgt in der Regel der Empfehlung der Expertinnen und Experten. Die WHO hatte bereits Anfang August einen vorübergehenden Stopp von Auffrischungsimpfungen gegen das Coronavirus gefordert, so lange noch viele ärmere Länder auf Impfdosen warten.

Ungleichheit bei Zugang zu Impfstoffen

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hatte bei der Generaldebatte der UN-Vollversammlung die mangelnde Hilfsbereitschaft einiger Länder bei der Verteilung von Impfstoffen verurteilt. Angesichts von Millionen Toten und noch mehr Infizierten sei es eine Schande für die Menschheit, dass der Impf-Nationalismus immer noch mit verschiedenen Methoden weitergeführt wird, sagte er. Vor allem beim Zugang zu Impfstoffen gibt es große Ungleichheiten in der Welt. In Afrika sind beispielsweise erst rund drei Prozent der Menschen geimpft.


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Deutschland hat zugesagt, bis Jahresende 100 Millionen Impfdosen für andere Länder bereitzustellen – ungefähr so viele Dosen wurden bisher auch im Inland eingesetzt. Die Bundesregierung hatte Anfang August angekündigt, dass erste Dosen des Impfstoffes von Astrazeneca an fünf Länder mit akutem Bedarf abgegeben werden: Afghanistan, Äthiopien, Sudan, Tadschikistan und Usbekistan. Die Impfstoffe sollen über die internationale Hilfsinitiative Covax verteilt werden. Die Pandemie sei erst vorbei, wenn sie auf der ganzen Welt vorbei sei, sagte Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) Anfang September anlässlich eines G20-Treffens. Ansonsten könnten Varianten entstehen, die dann auch Deutschland wieder erreichten und zu Problemen führten.

„Das Gipfeltreffen soll ein bewusster Beginn zur Beendigung der Pandemie sein, und es wird eine Menge Arbeit in Gang setzen“, hieß es. Biden hatte bereits bei seiner Rede vor der UN-Vollversammlung angedeutet, dass er während des Corona-Gipfels eine bedeutende Zusage machen wolle. „Um diese Pandemie zu bekämpfen, brauchen wir einen kollektiven Akt der Wissenschaft und des politischen Willens“, hatte er erklärt. Jeder einzelne Todesfall sei ein großes Leid. (dpa/jw)

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