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Wolodymyr Selenskyj, Präsident der Ukraine, wird von Bundeskanzler Olaf Scholz vor dem Bundeskanzleramt mit militärischen Ehren begrüßt.
  • Wolodymyr Selenskyj, Präsident der Ukraine, wird von Bundeskanzler Olaf Scholz vor dem Bundeskanzleramt mit militärischen Ehren begrüßt.
  • Foto: Kay Nietfeld/dpa

Selenskyj in Deutschland: Warme Worte, Waffen – und Aachen im Ausnahmezustand

„Sie spenden Hoffnung und sind Inspiration weit über die Ukraine hinaus“, erklärte Bundespräsident Steinmeier. Und Kanzler Scholz sagte: „Im Angesicht des Schreckens, des himmelschreienden Unrechts, rücken wir noch enger zusammen.“ Warme Worte, mit denen Wolodomyr Selenskyj bei seinem Besuch empfangen wurde. Er bedankte sich auf Deutsch.

„In der schwierigsten Zeit in der modernen Geschichte der Ukraine hat sich Deutschland als unser wahrer Freund und verlässlicher Verbündeter erwiesen“, schrieb Selenskyj in das Gästebuch von Schloss Bellevue. Und ergänzte, auf Deutsch: „Danke, Deutschland“. Der ukrainische Präsident traf erst den Bundespräsidenten Frank Walter Steinmeier, dann empfing ihn Olaf Scholz mit militärischen Ehren im Kanzleramt und anschließend ging es im Flieger nach Aachen – zur Verleihung des Karlspreises.

Bei der Pressekonferenz mit Olaf Scholz stellte Selenskyj eins klar: „Wir greifen das russische Territorium nicht an. Wir befreien unser gesetzmäßiges Gebiet“, sagte er. Und: „Wir wollen alle, dass dieser Krieg bald endet, aber er muss mit einem gerechten Frieden enden.“ Er gab sich überzeugt: „Bereits in diesem Jahr können wir die Niederlage des Aggressors unumkehrbar machen.“ Scholz versprach: „Wir unterstützen euch so lange, wie es nötig sein wird.“

Ukraine: Waffenlieferungen im Wert von 2,7 Milliarden Euro zugesagt

Und das nicht nur mit warmen Worten, sondern auch mit Waffen: Für die gibt es neue, konkrete Zusagen. Das Verteidigungsministerium sagte militärischen Support im Wert von zusätzlichen 2,7 Milliarden Euro zu. Unter anderem sollen 20 weitere Marder-Schützenpanzer, 30 Leopard-1-Panzer und vier Flugabwehrsysteme Iris-T SLM geliefert werden.

Bevor er zurück in seine kriegsgeschundene Heimat reiste, wurde Selenskyj – und mit ihm das ukrainische Volk –geehrt und gewürdigt: mit dem Karlspreis für Verdienste um die Einheit Europas. „Er sei nicht nur der Präsident seines Volkes, sondern „auch der Motivator, Kommunikator, der Motor und die Klammer zwischen der Ukraine und der großen Phalanx der Unterstützer“, heißt es in der Begründung.

Selenskyj ist einer der am meisten gefährdeten Politiker der Welt. In Aachen herrschte darum Ausnahmezustand: Diverse Hundertschaften der Polizei vor Ort, sämtliche Gullys versiegelt, der Luftraum weiträumig gesperrt. Die Sicherheitsvorkehrungen waren noch strenger als im Jahr 2000, als Bill Clinton den Preis bekam.

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Im Krönungssaal des Aachener Rathauses bekam Selenskyj den Preis vor 700 Gästen von Olaf Scholz überreicht, auch EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und der polnische Regierungschef Mateusz Morawiecki sprachen.

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