• Gastarbeiter werden im Wüstenstaat Katar ausgebeutet.
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Seit WM-Vergabe: 15.000 Gastarbeiter in Katar gestorben

Die Austragung der Fußball-Weltmeisterschaft Ende 2022 in Katar war von Beginn umstritten. Denn der Wüstenstaat ist für dreierlei bekannt: Reichtum, Öl und fehlende Menschenrechte. Zahlen von Amnesty International zeigen: Seit der Vergabe 2010 sind 15.000 Gastarbeiter gestorben.

Unterbezahlt, ausgebeutet und während der Arbeit unter unklaren Bedingungen verstorben. Das sind die Erkenntnisse der Organisation Amnesty International, die sie in einem Bericht veröffentlicht haben.

Amnesty International: Katar lässt Todesfälle ungeklärt

Der Menschenrechtsforscher und Direktor der gemeinnützigen Organisation Fairsquare Research, Nicolas McGeehan, griff die Zahlen am Sonntag in einem Video des „ZDF Sportstudio“ auf. Die aktuellen Daten zeigen, dass seit der WM-Vergabe 15.000 Gastarbeiter in Katar gestorben seien. „Schockierend ist außerdem, dass 70 Prozent der Todesfälle von Gastarbeitern nicht aufgeklärt werden. Also sieben von zehn Familien haben keine Informationen darüber, wie ihre Söhne ums Leben gekommen sind“, berichtet McGeehan.


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Katar stellt laut Amnesty-Bericht Totenscheine aus, ohne die Ursache des Ablebens zu untersuchen. Die Tode bleiben vorsätzlich ungeklärt, heißt es. Als Grund des Ablebens werden vage Formulierungen wie „natürliche Ursachen“ genutzt.

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Katar setzt Gastarbeiter auch auf den Baustellen zur Vorbereitung der WM ein. Das Land will sich ab November 2022 als großer WM-Gastgeber mit glänzender Infrastruktur präsentieren: mit neuem Stadion, neuen Straßen, Hotels und Parks. Es hofft dadurch auf mehr globalen Einfluss. (vd)

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