„Sehr genial“: Darum schwärmt Trump in den höchsten Tönen vom Axel-Springer-Boss
Axel-Springer-Chef Mathias Döpfner hat einen neuen, berühmten Fan: Ex-US-Präsident bezeichnete den 59-Jährigen als „sehr genial“. Hintergrund ist eine nicht ganz unumstrittene Mail des Medien-Managers, in der er kurz vor der US-Wahl zu einem Gebet für einen Wahlsieg Trumps aufrief.
Seitdem Trump von Twitter verbannt ist, bleibt ihm in erster Linie sein eigenes soziales Netzwerk „Truth Social“, um seine ganz eigene Sicht auf die Dinge preiszugeben. Auf der Plattform kam nun einer ganz besonders gut weg beim Ex-Präsidenten: Springer-Vorstandsvorsitzender Mathias Döpfner. Trump schreibt auf „Truth Social“: „Danke an den sehr brillanten Mathias Döpfner. Die gute Nachricht ist, Wir haben gewonnen. Mit Abstand.“ Heißt: Trump verbreitet weiterhin die Lüge, dass ihm die Wahl gestohlen wurde und nicht Joe Biden, sondern er 2020 Wahlsieger gewesen sei.
Döpfner soll zum Wiederwahl-Gebet für Trump aufgerufen haben
Aber was hat der deutsche Medien-Mann nun damit zu tun? Trumps Lob bezieht sich offenbar auf eine vertrauliche Mail Döpfners, die vergangene Woche in der „Washington Post“ veröffentlicht wurde. So soll Döpfner wenige Wochen vor der US-Wahl 2020 an Springer-Führungskräfte geschrieben haben: „Wollen wir alle am 3. November morgens eine Stunde in uns gehen und beten, dass Donald Trump wieder Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika wird?“ Außerdem: Döpfner soll in der Mail insgesamt sechs Punkte aufgezählt haben, die er für die größten Leistungen des Republikaners hält.
Da fällt dem Springer-Chef der „Washington Post“ zufolge unter anderem die „Verteidigung der Freien Demokratien gegen die Diktaturen in China und Russland“, die Stärkung der NATO und der Stabilität im Nahen Osten ein. Sein Lobgesang auf Trump resümiert Döpfner mit: „Mehr hat keine amerikanische Regierung der letzten 50 Jahren geschafft“. Logisch, dass dies Trump alles ziemlich geschmeichelt hat.
Nach geleakter Mail: Springer-Konzern rudert zurück
Der Springer-Chef als Trump-Fan. Dies dürfte für den Medien-Konzern, der seit der Übernahme der US-Tageszeitung „Politico“ auch in den USA präsent ist, vor allem eins sein: ziemlich peinlich. So bestritt Döpfner selbst gegenüber der „Washington Post“ zunächst die Existenz der Mail. „Das existiert nicht. Es wurde nie gesendet und nicht einmal gedacht“, so der 59-Jährige. Als die US-Zeitung dann aber einen Screnshot der Mail veöffentlichte, kam Döpfners Erinnerung plötzlich zurück – und ließ verlauten: Möglicherweise habe er die Mail als „ironische, provokante Aussage im Kreis der Leute, die Trump hassen“ verschickt.
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Diese Version vertritt nun auch Verlagssprecherin Edda Fels und sagte gegenüber dem „Stern“: „Wenn Donald Trump glaubt, in Mathias Döpfner einen Verbündeten zu haben, dann liegt er falsch“. Die Aufforderung zum Wiederwahl-Gebet sei eindeutig ein Scherz gewesen. Nur Donald Trump habe diese Ironie eben nicht verstanden. „Mathias Döpfner ins Trump-Lager zu stellen, ist Quatsch“, so Fels weiter und verwies auf „frühere Äußerungen des Springer-Vorstands, die deutlich mit Trump ins Gericht gehen.“ (alp)