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Russlands Verteidigungsminister Sergej Schoigu
  • Russlands Verteidigungsminister Sergej Schoigu.
  • Foto: IMAGO / SNA

Russland droht mit Attacken auf Vertreter aus dem Westen

Der Ton wird schärfer: Die Regierung in Moskau hat westlichen Staaten unverhohlen mit Angriffen gedroht. Wenn deren Vertreter ins Kriegsgebiet reisten, sei eine Attacke durchaus im Rahmen des Möglichen, teilte der russische Verteidigungsminister nun mit. Anlass für die Ankündigung dürfte eine Aussage Großbritanniens sein.

EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen, US-Außenminister Antony Blinken, Briten-Premier Boris Johnson: Mehrere westliche Spitzenpolitiker:innen waren zuletzt nach Kiew gereist, um der Ukraine im Krieg gegen Russland beizustehen und sich selbst ein Bild von der Lage vor Ort zu machen. Bei solchen Reisen könnte es künftig zu Zwischenfällen kommen, droht nun die Regierung von Kriegstreiber Wladimir Putin.

Russland droht mit Attacken auf Vertreter aus dem Westen

„Die russische Armee ist rund um die Uhr in Bereitschaft, um mit hochpräzisen Langstreckenwaffen Vergeltungsschläge auf Entscheidungszentren in Kiew zu starten“, teilte das russische Verteidigungsministerium am Dienstagabend mit. Für den Kreml wäre es „nicht unbedingt ein Problem, wenn dabei Vertreter bestimmter westlicher Länder anwesend wären“, wurde Verteidigungsminister Sergej Schoigu nach Angaben mehrerer Medien in der Mitteilung zitiert.

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Die ungewöhnliche Wortwahl ist eine Anlehnung an ein Statement des britischen Verteidigungsstaatssekretärs James Heappey. Der hatte am Dienstag dem Sender Times Radio gesagt, er halte es nicht für problematisch, wenn ukrainische Soldaten bei Attacken auf russische Gebiete auch britische Waffen nutzten.

Kreml kündigt „verhältnismäßige Antwort“ auf britische „Ermutigung“ an

Es sei „vollkommen legitim für die Ukraine“, Ziele in Russland anzugreifen, um die Logistik der russischen Armee zu stören und weiteres Blutvergießen auf seinem eigenen Territorium zu verhindern. Wenn dabei aus Großbritannien gelieferte Waffen zum Einsatz kämen, sei das „nicht unbedingt ein Problem“, so Heappey. Es gebe schließlich viele Länder, die importierte Waffen einsetzten.

Wenn Großbritannien die Führung in Kiew zu derartigen Maßnahmen direkt ermutige und diese dann von der Ukraine umgesetzt würden, sei von Seiten Russlands mit einer „verhältnismäßigen Antwort“ zu rechnen, hieß es als Reaktion weiter aus dem russischen Verteidigungsministerium.


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Zuvor hatte es Berichte über einen Großbrand in einem russischen Öldepot nahe der Grenze zur Ukraine gegeben. Ob das Feuer auf einen Angriff ukrainischer Streitkräfte zurückging, war zunächst unklar. Doch der Vorfall löste Spekulationen darüber aus, ob von Nato-Staaten an die Ukraine gelieferte Waffen auf russischem Gebiet zum Einsatz gekommen sein könnten. (mik)

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