x
x
x
Neuseelands Ministerpräsidentin Jacinda Ardern kündigt auf einer Pressekonferenz überraschend ihren Rücktritt an.
  • Neuseelands Ministerpräsidentin Jacinda Ardern kündigt auf einer Pressekonferenz überraschend ihren Rücktritt an.
  • Foto: dpa

„Nicht genug im Tank“: Ministerpräsidentin verkündet Rücktritt unter Tränen

Politischer Paukenschlag am anderen Ende der Welt: Neuseelands Ministerpräsidentin Jacinda Ardern hat überraschend ihren Rücktritt angekündigt. Sie habe „nicht mehr genug im Tank“, sagte die 42-Jährige am Donnerstag unter Tränen.

Bereits in zweieinhalb Wochen, am 7. Februar, werde sie ihr Amt aufgeben. „Ich weiß, was man für diesen Job braucht, und ich weiß, dass ich nicht mehr genug im Tank habe. Es ist so einfach“, begründete sie ihre Entscheidung bei ihrer ersten Pressekonferenz in diesem Jahr. „Wir alle geben, solange wir geben können, und dann ist es vorbei. Und für mich ist es nun an der Zeit.“

Ihr Rücktritt tritt mit der Ernennung eines Nachfolgers in Kraft. Schon am Sonntag soll ein neuer Vorsitzender der Labour-Partei gewählt werden. Gleichzeitig gab Ardern das Datum für die nächste Parlamentswahl bekannt: Der Pazifikstaat geht am 14. Oktober an die Urnen.

Neuseeland: Jacinda Ardern kündigt Rücktritt an

Weltweit war die beliebte Labour-Politikerin in den Medienfokus gekommen, als sie 2017 mit damals erst 37 Jahren die jüngste Ministerpräsidentin der Welt wurde. Ihr kometenhafter Aufstieg hat in Neuseeland einen Namen: Jacindamania. Als sie im Juni 2018 ihre Tochter Neve zur Welt brachte, war sie die erste Regierungschefin seit Jahrzehnten, die während ihrer Amtszeit Mutter wurde.

Wegen ihrer empathischen Art und ihres erfolgreichen Krisenmanagements machte sie sich schnell auch international einen Namen. Bei der Wahl im Oktober 2020 holte sie einen Erdrutschsieg für Labour – und wurde für weitere drei Jahre in ihrem Amt bestätigt.

Neusselands Ministerpräsidentin meistert mehrere Krisen

Ardern hat in den vergangenen Jahren gleich mehrere schwere Krisen gemeistert. Besonders ihr Umgang mit den Attentaten von Christchurch, bei denen ein Rechtsextremist aus Australien im März 2019 in zwei Moscheen 51 Muslime erschossen hatte, brachte ihr auch im Ausland viel Anerkennung.

Das könnte Sie auch interessieren: Lambrecht-Nachfolge: Pistorius wird neuer Verteidigungsminister

Zu ihrem Rücktritt erklärte sie nun: „Mit einer so privilegierten Rolle geht Verantwortung einher, darunter auch die Verantwortung, zu wissen, wann Sie die richtige Person zum Führen sind und wann nicht.“ Das Amt habe ihr viel abverlangt. „Man kann und sollte den Job nur machen, wenn man einen vollen Tank hat, plus ein bisschen Reserve für die ungeplanten und unerwarteten Herausforderungen, die unweigerlich kommen.“ (dpa/mp)

Email
Share on facebook
Share on twitter
Share on whatsapp