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  • Der Ex-Duma-Abgeordnete Ilja Ponomarjow fungiert als eine Art Botschafter der Gruppe.
  • Foto: Youtube

Mysteriöse Partisanen-Gruppe bekennt sich zu Dugina-Anschlag – Stürzen sie Putin?

Seit Monaten gibt es in russischen Städten immer wieder mysteriöse Brandanschläge. Und am Wochenende starb die Putin-Vertraute und Tochter eines bekannten rechten Ideologen, Darja Dugina, bei einem Bombenanschlag. Die Frage steht im Raum: Wer steckt dahinter?

Nun tauchte ein Video auf, laut dem eine „Nationale Republikanische Armee“ für all das verantwortlich sei. Wächst da eine Partisanengruppe, die Putin die Stirn bieten könnte? Oder hat der Kreml selbst die Sache inszeniert? Moskau wiederum sagt: Der ukrainische Geheimdienst war‘s.

„Nationale Republikanische Armee“ droht mit Umsturz

Im Video tritt der russische Ex-Politiker Ilja Ponomarjow als eine Art Botschafter der Partisanengruppe auf. Er scheint nicht direkt mit dieser verknüpft zu sein, sagt aber, dass er und andere die Gruppe in ihrem Bemühen unterstützen würden. Ponomarjow war Oppositioneller in der Duma, stimmte 2014 als einziger gegen die Besetzung der Krim. Später floh er vor Repressalien, erst in die USA, dann nach Kiew. Von dort aus hatte er Putin zumindest schon mal einen wirtschaftlichen Krieg angedroht.

Nun behauptet der Ex-Duma-Abgeordnete, die Partisanengruppe habe nicht nur Dugina getötet und etliche Brandanschläge der vergangenen Monate zu verantworten. Nein, die Gruppe droht mit Umsturz, Putin wird „Kriegsverbrecher“ und „Usurpator“ genannt. In einem im Netz veröffentlichten Manifest der Partisanen heißt es zudem: Putins gesamtes Umfeld solle sich nicht sicher fühlen. Auch Ponomarjow spricht davon, dass er „Putin, den Putinismus und den russischen Faschismus“ bekämpfen und zu Fall bringen wolle.

Alles nur ein Fake des Kreml?

Eine bewaffnete Widerstandsgruppe, die vor Mord nicht zurückschreckt? Für Russland eher ungewöhnlich, aber natürlich durchaus möglich. Offene Proteste können kaum stattfinden. Seit Monaten waren die Brandanschläge den Behörden ein Rätsel.

Allerdings: Ponomarjow gilt in Oppositionskreisen als Selbstdarsteller, der Kontakt zum Putin-Lager pflegte und artig um Erlaubnis bat, an Protesten teilnehmen zu dürfen. Warum sollte dann er Sprecher der radikalen Gruppe sein? Der Name „Nationale Republikanische Armee“ wurde übrigens schon mal in den 90ern benutzt – von einer ultrarechten russischen Kleinstpartei. Einige Expert:innen vermuten nun, der Kreml habe die neue Gruppe fingiert, um eine Repressions-Welle gegen die Opposition zu rechtfertigen.

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Der russische Geheimdienst FSB beschuldigte am Montag den ukrainischen Geheimdienst, genauer eine 1979 geborene Ukrainerin, die im Umfeld Duginas beobachtet worden sei.

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