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Selenskyj
  • Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj
  • Foto: Imago / Zuma Wire

Möglicher Friedensplan für die Ukraine in greifbarer Nähe?

Diese Nachricht dürfte in dieser Deutlichkeit am Mittwoch doch alle überrascht haben: Russland strebe keinen Machtwechsel in der Ukraine an, sagte die Sprecherin des russischen Außenministeriums. Eigentlich wird erwartet, dass Präsident Wladimir Putin nach einem eventuellen Sieg den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyi absetzen will.

Sogar ein Name für die Spitze eines russischen „Marionetten-Kabinetts“ fiel gerüchtehalber: Ex-Präsident Wiktor Janukowitsch, der derzeit im russischen Exil lebt.

Selenskyi offen für Zugeständnisse

Tags zuvor hatte Selenskyi bereits für Aufsehen mit einem Interview gesorgt. Er könne sich vorstellen, dass die Ukraine in Verhandlungen auf einen NATO-Beitritt verzichte. Er könne sich zudem ein Szenario ausmalen, in dem sein Land neutral bleibe. Und in dem Russland bestimmte Sicherheitsgarantien gemacht würden. Also im Grunde vieles von dem, was Russland in den Wochen vor Kriegseintritt immer wieder gefordert hatte.


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Könnte es also doch – schneller als von vielen erwartet – zu einem baldigen Friedensschluss kommen? Dafür spricht, dass sich bislang immer noch die Außenminister der beiden Kriegsparteien am Donnerstag in Antalya treffen und über einen möglichen Frieden verhandeln wollen. Entstanden war diese Idee auf Initiative des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan, der als ein möglicher Mittler in Sachen Ukrainekrieg gilt.

Kreml bezeichnet bevorstehende Verhandlungen als „sehr wichtig“

Der Kreml ließ vor dem Treffen der Minister Sergei Lawrow (Russland) und Dmytro Kuleba (Ukraine) von einem Sprecher verkünden: „Was das Treffen der Außenminister angeht, so ist das eine Fortsetzung des Verhandlungsprozesses, was sehr wichtig ist.“ Ein weiteres Signal, das man vorsichtig optimistisch einordnen könnte.

Und nicht zuletzt spricht noch für einen möglichen Fortschritt bei den Verhandlungen, dass Präsident Selenskyi in einem weiteren Punkt Gesprächsbereitschaft zeigte, die Russland enorm wichtig ist: Er könne sich Szenarien vorstellen, in denen die Krim und die ostukrainischen Gebiete des Donbass aus der Ukraine herausgelöst würden.

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Allerdings: Die Situation sei komplex. Denkbar wäre ein Szenario, in dem die Bevölkerung befragt wird und etwa nur Teile des Donbass unabhängig werden, vermuten Experten. Immerhin: Es besteht Hoffnung auf Einigung.

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