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Söder
  • Markus Söder kritisiert die Fortschritte der Ampel-Regierung. (Archivbild)
  • Foto: IMAGO/Panama Pictures

Markus Söder gibt fast 200.000 Euro für Fotografen aus – mit gewagter Begründung

Markus Söder will sich stets im allerbesten Licht präsentieren – und damit das zumindest optisch klappt, müssen Profis ran: Fotografen nämlich. Und die lässt der bayerische Ministerpräsident sich, oder besser: die Steuerzahler, richtig was kosten: Die entsprechenden Ausgaben der bayerischen Staatskanzlei sind explodiert. Um genau zu sein: unglaubliche 178.618,13 Euro wurden allein 2022 als Honorare an freie Fotografen gezahlt. Und nein, mit Eitelkeit hat das nichts zu tun. Sagt Söder.

Horst Seehofer legte keinen übersteigerten Wert auf Glamour-Schnappschüsse: In seinem letzten Amtsjahr 2017 lagen die Kosten für Fotos gerade mal bei 10.891,47 Euro. Da sind Söders fast 180.000 Euro, plus knapp 60.000 Euro „für nachgeholte Termine aus den Vorjahren“, dann doch ein ziemlicher Kracher.

Und es sind nicht nur die freien Fotografen, die für ihn auf den Auslöser drücken: Die Staatskanzlei beschäftigt obendrein auch einen festangestellten Fotografen mit einem Gehalt zwischen 3000 und 5600 Euro pro Monat. Aber wie soll der das alles schaffen! Schließlich ist Markus Söder rastlos unterwegs – auch auf Social Media.

Bayerns Staatskanzlei beschäftigt festangestellten Fotografen

„Natürlich ist es so, dass sich die Kosten für alles, was Social Media und Mediendarstellung betrifft, seit 2017 fundamental verändert haben. Wir leben heute in einer anderen Kommunikationsgesellschaft“, rechtfertigte sich Söder jetzt nach einer Sitzung des Kabinetts.

Aber muss man wirklich hunderttausende Euro investieren, um fotografisch dokumentieren zu lassen, wie gut man sich optisch als Ober-Bayer macht? „Es geht hier nicht um Porträts, sondern es geht um Regierungshandeln, das Darstellen und Zeigen von Regierungshandeln“, so Söder. Und betont: „Es ist mir persönlich extrem wichtig, dass die Menschen spüren, dass Politik eben nicht nur etwas Abgehobenes ist, sondern präsent ist“. Die Menschen sollten merken, dass sich die Regierung kümmere, auch „wenn sich die Medien nicht immer darum kümmern können.“ All die teuren Fotos, geknipst nur, damit die Leute verstehen, was er den ganzen Tag so tut?

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SPD-Politiker Florian von Brunn lassen solche Erklärungen ziemlich unbeeindruckt: „Markus Söder gibt mehr als das Zwanzigfache für Fotografen aus als Horst Seehofer“, sagt der SPD-Fraktionschef. „Selbstdarstellung ist ihm anscheinend wichtiger gewesen als der Bau von bezahlbaren Wohnungen oder der Ausbau der Windkraft in Bayern.“

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