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Elon Musk
  • Der Milliardär Elon Musk.
  • Foto: IMAGO / Political-Moments

Machtmensch Musk: Wie gefährlich ist seine Twitter-Übernahme?

Jetzt ist es tatsächlich soweit: Der reichste Mann der Welt hat sich Twitter gekauft. Für 44 Milliarden Dollar. Kaum war der Deal fix, marschierte Elon Musk in die Firmenzentrale und feuerte mehrere Führungskräfte. „Der Vogel ist befreit“, twitterte er auf seinem Netzwerk. Ob das für den Rest der Welt ein Grund zur Freude ist? Daran gibt’s Zweifel.

Musk hingegen hat keinen Zweifel daran gelassen, was „Freiheit“ für ihn bedeutet: Keine Kontrolle darüber, wer auf der Plattform was von sich gibt. Ob Hass, Hetze oder Falschinformationen – all das könnte demnächst ungefiltert in die Welt getwittert werden. Das sorgt international für Besorgnis, kein Wunder. Die Bundesregierung erklärte, die Entwicklung bei Twitter „sehr genau“ beobachten zu wollen. EU-Industriekommissar Thierry Breton warnte Musk – passenderweise auf Twitter: „In Europa wird der Vogel nach unseren EU-Regeln fliegen“.

In der Zentrale in San Francisco machte Elon Musk gleich klar, wer jetzt die Macht hat: er. Vier Top-Leute, darunter auch der bisherige Chef Parag Agrawal, wurden auf der Stelle gefeuert. Nach Medienberichten soll Chefjurist Sean Edgett sogar von der Security hinaus eskortiert worden sein. Ab sofort macht der neue Besitzer die Ansagen.

Elon Musk stellt der Ukraine kostenloses Internet zur Verfügung

Das allerdings nicht Vollzeit – Elon Musk hat ja noch andere Dinge auf dem Zettel: Starlink zum Beispiel, eine Tochterfirma seines ebenfalls einflussreichen Weltraumunternehmens SpaceX, die Internetverbindungen über Satellit anbietet.

Nach dem russischen Einmarsch hat Musk den Kommunikationskanal für die Ukraine kostenlos bereitgestellt. Starlink ist seitdem das zentrale Kommunikationsmittel des Militärs – und ein wichtiger Faktor der Verteidigung. Der Betrieb soll bis Ende des Jahres 120 Millionen Dollar kosten. Ganz schön viel, dachte sich Elon Musk wohl – und kündigte kürzlich an, das werde er nicht auf „unbestimmte Zeit“ finanzieren.

Die Ansage hat er nahm er kurz darauf zurück: „Zum Teufel damit… Obwohl Starlink immer noch Geld verliert und andere Unternehmen Milliarden von Steuergeldern erhalten, werden wir die ukrainische Regierung weiter kostenlos unterstützen.“ Das Beispiel zeigt: So viel Macht und Einfluss in der Hand eines einzelnen Menschen ist mehr als problematisch.

Elon Musk will Donald Trump wieder auf Twitter zulassen

Das zeigt sich auch bei Twitter auf vielen Ebenen. Unter anderem beim Umgang mit Donald Trump. Musk hat sich dafür ausgesprochen, den ehemaligen US-Präsidenten wieder auf der Plattform aufzunehmen. Trump wurde verbannt, weil er Sympathien für den Mob bekundet hatte, der 2021 das Kapitol in Washington stürmte. „Moralisch falsch und einfach nur dumm“, nannte Musk Trumps Ausschluss. Dem käme eine Rückkehr zu Twitter jetzt gerade recht – um eine mögliche Kandidatur bei der Präsidentschaftswahl 2024 zu propagieren.

Doch Elon Musk wäre ja nicht der reichste Mensch der Welt geworden, wenn ihm Geld egal wäre. Hass, Hetze und Bösartigkeiten sind kein attraktives Umfeld für Werbekunden – und auf die ist das Netzwerk angewiesen. Twitter hat im letzten Vierteljahr ein Minus von 270 Millionen Euro gemacht. Das ist auch dem Südafrikaner nicht egal.

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Twitter solle kein „Ort des Grauens“ werden, wo ohne Konsequenzen alles gesagt werden kann, erklärte Musk kürzlich. Die Plattform müsse „warm und einladend für alle“ sein. Er habe die Plattform nicht gekauft, weil es einfach sein würde oder um mehr Geld zu machen: „Ich tat es, um der Menschheit zu helfen, die ich liebe.“

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