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Armin Laschet
  • Unions-Kanzlerkandidat Armin Laschet will von einem Tempolimit so gar nichts wissen. Er nennt es „unlogisch“.
  • Foto: picture alliance/dpa | Kay Nietfeld

Laschets verbissener Kampf gegen das Tempolimit

Gegen wenige Dinge kämpft Armin Laschet so verbissen wie gegen ein generelles Tempolimit auf deutschen Autobahnen. Nun bezeichnete er die Einführung einer solchen Beschränkung als „unlogisch“. Die Zahlen sprechen allerdings gegen seine Argumentation.

„Warum soll ein Elektrofahrzeug, das keine CO₂-Emissionen verursacht, nicht schneller als 130 fahren dürfen? Das ist unlogisch“, sagte der Unions-Kanzlerkandidat dem RedaktionsNetzwerk Deutschland. Wenn das Elektroauto nur noch 130 fahren dürfe, sei dem Klima nicht geholfen. „Im Übrigen liegt auch heute schon die durchschnittliche Geschwindigkeit auf Autobahnen bei Tempo 117“, betonte Laschet.

Laschet: „Innovation statt Ideologie“

Damit grenzt sich Laschet erneut deutlich gegen die Grünen ab, die ein Tempolimit – ähnlich wie SPD und Linke – im Programm stehen haben. Grünen-Co-Chef Robert Habeck hatte vor einigen Monaten sogar angekündigt, seine Partei würden im Fall einer Regierungsbeteiligung als erste Maßnahme überhaupt ein Tempolimit einführen.

Wissenschaftler widersprechen Laschet

Laschet hatte im Streit um eine Geschwindigkeitsbegrenzung immer wieder von „Symboldebatten“ gesprochen. Sein immer wieder kehrendes Argument: „So stoppen wir den Klimawandel nicht.“ Doch das stößt in der Wissenschaft durchaus auf Widerspruch.

Eine Tempolimit würde laut einer Studie erheblich an Kohlendioxit einsparen. picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild | Soeren Stache
Tempolimit
Eine Tempolimit würde laut einer Studie des Umweltbundesamtes erheblich an Kohlendioxit einsparen.

Eine Studie des Umweltbundesamtes (UBA) aus dem Februar 2020 kommt zu dem Schluss, dass ein Tempolimit von 130 auf den Autobahnen Deutschlands 1,9 Millionen Tonnen CO₂ im Jahr eingespart würde. Den Berechnung liegen keine theoretischen Annahmen zu Grunde, sondern praktische Feldforschungen: Die Experten nutzen als Daten tatsächlich gemessenen Geschwindigkeiten auf Autobahnen.

Mali verursacht weniger CO₂-Ausstoß

1,9 Millionen Tonnen Einsparung klingt im ersten Moment gar nicht so viel. Und tatsächlich verursacht der gesamte Auto- und Lkw-Verkehr auf Autobahnen momentan etwa 39,1 Millionen Tonnen Kohlendioxid pro Jahr. Setzt man die 1,9 Millionen Tonnen aber ins Verhältnis, wird die Dimension klar: Es gibt 55 Länder auf der Welt, die einen niedrigen Ausstoß von Treibhausgasen haben. Dazu zählt auch Mali mit etwa 20 Millionen Einwohnern.

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Eine Mehrheit der Bundesbürger befürwortet ein Tempolimit von 130 Stundenkilometern zumindest laut Umfragen. Mitte Juni sprachen sich im „ARD-Deutschlandtrend“ 58 Prozent der Befragten dafür aus. 40 Prozent waren anderer Meinung. Einen Umstieg vom Verbrennungsmotor auf Elektroautos befürworten dagegen 37 Prozent, während 57 Prozent dies ablehnen.

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