Krasse Verluste: Warum stürzt der Bitcoin so ab?
Das nennt man Kursverfall: Der Kryptomarkt stürzt weiter ab. Der Preis für einen Bitcoin, der ältesten und nach Marktwert größten Digitalwährung, fiel unter die Marke von 20.000 US-Dollar. Die Nummer zwei am Markt, Ether, sank unter die Schwelle von 1000 Dollar. Der Marktwert aller rund 19.900 Kryptoanlagen ging weiter zurück.
Der Wert von einem Bitcoin fiel Samstag bis auf 18.690 Dollar. Das waren etwa zehn Prozent weniger als am Tag zuvor. Der Preis für einen Ether sank bis auf 973 Dollar. Ein Bitcoin kostet damit so wenig wie zuletzt Ende 2020, der Ether-Kurs hatte zuletzt Anfang 2021 so niedrig gelegen. Das Marktvolumen aller derzeit existierenden Kryptowährungen fiel laut der Plattform Coinmarketcap auf 832 Milliarden Dollar. Das ist weniger als ein Drittel des im November markierten Rekords von fast drei Billionen Dollar.
Bitcoin büßt seit Anfang des Jahres fast 60 Prozent Wert ein
Die Jahresentwicklung vieler Digitalwährungen fällt verheerend aus. Seit Jahresbeginn hat der Bitcoin fast 60 Prozent seines Wertes eingebüßt, Ether hat sogar mehr als 70 Prozent an Wert verloren. Der Sinkflug hat sich vor allem in den vergangenen Wochen beschleunigt, als Bitcoin & Co. in den Abwärtssog einer allgemein schlechten Stimmung an den Finanzmärkten geraten sind. Trotz der zuletzt massiven Verluste konnte der Bitcoin in den vergangenen zehn Jahren deutlich an Wert zulegen.
Die Gründe für die hohen Kursverluste in den vergangenen Monaten sind zum einen ökonomischer Natur: Auf der ganzen Welt heben viele Notenbanken ihre Leitzinsen an, um der hohen Inflation Herr zu werden. An den Kapitalmärkten steigen deshalb die Zinsen in historisch hohem Tempo. Riskante Anlagen, zu denen Kryptowerte gehören, werden durch die Entwicklung belastet, weil sie keine laufenden Erträge abwerfen. Im Gegensatz dazu werden etwa festverzinsliche Wertpapiere wieder lukrativer.
Höhere Zinsen einer der Gründe für den Wertverfall
In diesem ohnehin ungünstigen Umfeld wiegen sich häufende Probleme im Sektor besonders schwer. So lastet seit einiger Zeit auf der Stimmung, dass der Krypto-Kreditgeber Celsius Network Auszahlungen und Überweisungen pausiert hat. Auch gibt es Berichte, dass einige auf Kryptoanlagen setzende Hedgefonds zunehmend unter dem Kursverfall leiden. Vor einigen Woche hatte bereits ein Kurseinbruch bei einer als eigentlich stabil konstruierten Internetdevise, dem sogenannten Stablecoin TerraUSD, für großes Aufsehen gesorgt.
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Der Bitcoin und andere Digitalwährungen sind traditionell starken Schwankungen ausgesetzt, in den vergangenen Jahren gab es mehrere sogenannte „Krypto-Winter“ etwa 2014 und 2018, in denen die Kurse stark einbrachen, bevor es später wieder aufwärts ging. Diesmal zeichnet sich allerdings noch ein schwierigeres wirtschaftliches Umfeld als damals ab. (dpa)
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