Peter Feldmann OB Frankfurt
  • Fankfurts OB Peter Feldmann kurz nach seiner Abwahl.
  • Foto: picture alliance/dpa/Boris Roessler

Korruptionsvorwürfe, sexistische Sprüche: Frankfurts Bürgermeister muss gehen

Korruptionsvorwürfe, peinliche Ausrutscher und sexistische Sprüche: Die Liste von Entgleisungen war bei Frankfurts Oberbürgermeister Peter Feldmann lang – nun muss der SPD-Politiker seinen Posten räumen. Nur noch bis Freitag ist er OB in der Main-Metropole, das Rennen um die Neubesetzung des Amtes ist eröffnet. Nach ihrem Schulterschluss für seine Abwahl schalten die Parteien nun auf Wahlkampf um.

Nach der überraschend deutlichen Abwahl des Frankfurter Oberbürgermeisters Peter Feldmann (SPD) stimmen sich die Parteien auf die Neuwahl des Postens an der Stadtspitze ein. Die Frankfurter CDU kündigte an, bereits am Montag im Kreisvorstand über eine Empfehlung zu beraten und einen Entschluss bekanntzugeben. SPD, FDP und Grüne nannten ebenfalls Termine in den kommenden Tagen. Feldmann muss als Ergebnis eines Bürgerentscheids an diesem Freitag (11. November) aus dem Amt scheiden.

Frankfurts OB Peter Feldmann mit großer Mehrheit abgewählt

Feldmann hatte ein breites Bündnis im Frankfurter Römer ein Abwahlverfahren in Gang gesetzt. Laut dem vorläufigen Endergebnis vom Sonntagabend entfielen 95,1 Prozent der abgegebenen Stimmen auf die Abwahl Feldmanns. Knapp 202 000 Frankfurterinnen und Frankfurter votierten dafür, das waren deutlich mehr Stimmen, als nötig gewesen wären.

Feldmann räumte noch während der Auszählung seine Niederlage ein und erklärte, er werde ab Freitag kein Oberbürgermeister mehr sein. An dem Tag stellt der Gemeindewahlausschuss das amtliche Endergebnis fest. Die Amtsgeschäfte führt ab dann Feldmanns Stellvertreterin, die Grünen-Politikerin Nargess Eskandari-Grünberg.

Feldmann wegen Korruption vor Gericht

Ab Freitag beginnt zudem eine Frist von vier Monaten, innerhalb der die Neuwahl stattfinden muss. Feldmann kündigte an, sich auch als einfacher Frankfurter Bürger weiter für soziale Belange einsetzen zu wollen. Für kommenden Mittwoch ist zunächst ein weiterer Prozesstag im Korruptionsprozess gegen ihn angesetzt.

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Er soll unter anderem seiner damaligen Freundin einen überbezahlten Job als Leiterin einer Kita der Arbeiterwohlfahrt (Awo) verschafft haben. Im Gegenzug sei er zu wohlwollender Politik gegenüber dem Sozialverband bereit gewesen, wirft ihm die Staatsanwaltschaft vor. Feldmann hat dies zurückgewiesen.

Zudem leistete er sich immer wieder Ausrutscher, etwa, als er im Römer den Europapokal der Frankfurter Eintracht an sich riss. Die Eintracht-Führung erklärte ihn daraufhin zur unerwünschten Person im Stadion. Feldmann fiel vergangenes Jahr negativ auf, als er über Lautsprecher einen sexistischen Spruch in Richtung des weiblichen Flugpersonals feuerte. (alp/dpa)

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