Qualmendes Auto
  • Ein Aus für Verbrennermotoren in Deutschland soll es 2035, wie andere Staaten es vorschlagen, nicht geben, findet die deutsche Regierung.
  • Foto: picture alliance / Arne Dedert/dpa | Arne Dedert

Klimagipfel: Aus für Verbrenner! Staaten bilden Allianz – Deutschland sperrt sich

Wenn wir nicht schleunigst weniger CO₂ ausstoßen, wird die Klimakatastrophe schon bald unsere Lebensgrundlage vollends zerstören. Doch Deutschland will sich zunächst nicht an einer Allianz von zwei Dutzend Staaten beteiligen, die ein Enddatum für den Verkauf von Benzin- und Dieselautos festsetzen wollen. Warum?

Ein Sprecher des Bundesumweltministeriums sagte am Mittwoch auf der Weltklimakonferenz in Glasgow, Deutschland werde die Erklärung zu Null-Emissions-Autos „heute nicht unterzeichnen“. Es bestehe innerhalb der Bundesregierung zwar Konsens, dass bis 2035 nur noch Null-Emissionsfahrzeuge zugelassen werden sollen. „Allerdings besteht nach wie vor keine Einigkeit zu einem Randaspekt der Erklärung, nämlich der Frage, ob aus erneuerbaren Energien gewonnene e-Fuels in Verbrennungsmotoren Teil der Lösung sein können.“ Das Umweltministerium halte e-Fuels in Pkw mit Blick auf Verfügbarkeit und Effizienz „nicht für zielführend“.

Andreas Scheuer legte wohl ein Veto ein

Hintergrund ist der Widerstand des noch geschäftsführenden Verkehrsministers Andreas Scheuer (CSU). Er hatte dem Vorstoß zuvor schon eine Absage erteilt. Die Erklärung berücksichtige den Antrieb mit synthetischen Kraftstoffen nicht, rügte er. Deshalb sei sein Ministerium dagegen.

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Wie der britische Gastgeber des Klimagipfels mitteilte, wollen 24 Staaten, sechs große Auto-Hersteller sowie einige Städte und Investoren sich auf ein Enddatum für den Verkauf von Autos mit Verbrennungsmotor festlegen. Die Autokonzerne sollen demnach anstreben, spätestens 2035 in führenden Märkten nur noch emissionsfreie Autos und Vans zu verkaufen. Zu den beteiligten Unternehmen gehören Mercedes, Ford und General Motors.

BMW-Chef: Verbrenner-Aus „schädlich fürs Klima“

BMW-Chef Oliver Zipse hingegen sagte bei einem „Handelsblatt“-Termin, die Festlegung eines solchen Enddatums sei „schädlich fürs Klima“. Nicht einmal in Deutschland und Europa gebe es genug Ladesäulen für Elektroautos, und es gebe auch nicht genug Ökostrom. Bei einem Zulassungsverbot für neue Verbrenner würden alte Autos noch länger gefahren. (mik/dpa)

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