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Boris Johnson
  • Boris Johnson empfiehlt dem russischen Kollegen dringend, die Lage zu entspannen.
  • Foto: picture alliance/dpa/PA Wire | Carl Recine

Johnson warnt: „Russland muss einen Schritt zurück vom Abgrund“

Kommt es tatsächlich zum Krieg in Osteuropa? Während die Ukraine selbst vor „Panikmache“ warnt, verlegen die USA, Großbritannien und Frankreich Truppen in die Region. Und Wladimir Putin provoziert weiter mit Truppenübungen in Belarus. Der britische Premier Boris Johnson indes empfiehlt dem russischen Präsidenten, er möge sich vom Abgrund entfernen, an den er sich manövriert hat.

Die Situation Putins gleicht derzeit ein wenig einem Songtext der Hamburger Band Tocotronic. Dort heißt es: „Ich bin drei Schritte vom Abgrund entfernt. Doch ich kann nicht springen. Und ich kann nicht gehen. Und vor allen Dingen kann ich hier nicht steh’n.“ Zumindest falls Russland gepokert hat und der Truppenaufmarsch Drohkulisse war, dann muss man konstatieren: Ging nicht auf.

Einige Experten fürchten, dass Putin nicht mehr zurückstecken kann

Der Osteuropa-Experte Gerhard Mangott etwa fürchtet, dass Putin kaum ohne Gesichtsverlust zurückstecken könne. Daher hält er einen Krieg für wahrscheinlich. Boris Johnson reist am Dienstag in die Ukraine, wollte am Montag mit Putin telefonieren. Im Vorfeld kündigte er Sanktionen an und empfahl, „dass Russland einen Schritt zurück vom Abgrund tun muss“.


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Zugleich berichtete der polnische Außenminister Zbigniew Rau von Anzeichen, dass Russland seine Militärpräsenz in Belarus erhöhen wolle. Im Februar gebe es ein Militärmanöver russischer und belarussischer Truppen in dem Land, das zwischen Polen, Russland und Ukraine liegt. Auch der UN-Sicherheitsrat befasste sich – trotz Widerstand des Kremls – am Montag mit dem Thema Ukrainekrise.

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Deutschland ringt indes noch um einen einheitlichen Kurs in der Krise. SPD-Chef Lars Klingbeil verteidigte seine Partei. „Klar und unmissverständlich“ sei die Haltung gegenüber Russland. Die Integrität der Ukraine dürfe nicht angegriffen werden. Aber: Durch „Drohungen“ könne man auch ungewollt in „eine Kriegssituation mitten in Europa“ kommen. Daher plädiere er für Gespräche mit Russland, ließ er nach einem Treffen der SPD zum Thema verlauten.

„Nie wieder Krieg“ heißt das neue Tocotronic-Album. Von Tag zu Tag wird das schwieriger. (km)

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