Hendrik Wüst zum neuenCDU-Vorsitzenden in NRW gewählt worden.
  • Hendrik Wüst zum neuen CDU-Vorsitzenden in NRW gewählt worden.
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Es steht fest: Das ist Laschets Nachfolger in NRW

Hendrik Wüst zum neuen CDU-Vorsitzenden in Nordrhein-Westfalen gewählt worden. Bei einem Landesparteitag in Bielefeld wurde der Landesverkehrsminister und designierte Ministerpräsident am Samstag mit 98,3 Prozent zum Nachfolger von Armin Laschet gewählt. Der 46-jährige Wüst hatte keinen Gegenkandidaten.

645 Ja-Stimmen der 656 teilnehmenden Wahlberechtigten entfielen auf Wüst. Es gab elf Nein-Stimmen und keine Enthaltungen oder ungültige Stimmen. „Vielen herzlichen Dank für dieses gigantische Ergebnis”, rief Wüst. „Ich werde mir ein Bein ausreißen, diese Vorschusslorbeeren auch zu rechtfertigen.”

Ex-Kanzlerkandidat Armin Laschet trat nicht noch mal an

Laschet, der in diesem Jahr als Kanzlerkandidat der Union angetreten war und in den Bundestag wechseln will, trat nicht mehr an. Der 60-jährige scheidende Ministerpräsident führt den mit rund 117.000 Mitgliedern stärksten CDU-Landesverband seit 2012. Zuletzt war Laschet 2018 mit 96,3 Prozent der gültigen Delegiertenstimmen und seinem damit besten Ergebnis zum dritten Mal wiedergewählt worden.

Armin Laschet, Ministerpräsident und Landesparteivorsitzender, freut sich über den Applaus nach seiner Abschlussrede vor den Delegierten auf dem Landesparteitag der CDU Nordrhein-Westfalen. dpa | Bernd Thissen
Armin Laschet, Ministerpräsident und Landesparteivorsitzender, freut sich über den Applaus nach seiner Abschlussrede vor den Delegierten auf dem Landesparteitag der CDU Nordrhein-Westfalen.
Armin Laschet, Ministerpräsident und Landesparteivorsitzender, freut sich über den Applaus nach seiner Abschlussrede vor den Delegierten auf dem Landesparteitag der CDU Nordrhein-Westfalen.

In seiner letzten Rede als Landesparteichef hatte Laschet die NRW-CDU zuvor zu Geschlossenheit im kommenden Landtagswahlkampf und darüber hinaus aufgerufen. Unter seinem Parteivorsitz habe die Partei seit 2012 ihre jahrelange Zerstrittenheit überwunden. „Die NRW-CDU darf nie wieder zerstritten sein.” Am 15. Mai 2022 sind in NRW Landtagswahlen. Laschet wurde für seine Rede rund fünf Minuten lang von den Delegierten des Parteitags mit Applaus gefeiert. Auch Wüst bekam lang anhaltenden Beifall.

Hendrik Wüst ist neuer CDU-Chef in NRW: „Zeichen des Aufbruchs”

CDU-Generalsekretär Paul Ziemiak hat den Wechsel an der Spitze der nordrhein-westfälischen CDU als „Zeichen des Aufbruchs“ gewertet. „Hendrik Wüst steht für einen Generationenwechsel an der Spitze des bevölkerungsreichsten Bundeslandes: Er ist jetzt der richtige Mann, um die erfolgreiche Politik der vergangenen vier Jahre fortzusetzen“, sagte Ziemiak der Deutschen Presse-Agentur in Berlin.


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Der Bielefelder Parteitag entscheidet nicht über die Spitzenkandidatur zur Landtagswahl am 15. Mai 2022. In einem Grußwort bezeichnet Laschet ihn aber als „Startschuss für die Vorbereitung“. Wüst hat bereits deutlich gemacht, dass er sich nicht als Übergangskandidat versteht, sondern die schwarz-gelbe Koalition darüber hinaus fortsetzen will.

Umfragen: Auch CDU in NRW verliert an Beliebtheit

Zumindest laut der jüngsten Wählerumfrage scheint das schlechte Abschneiden der Union bei der Bundestagswahl allerdings auch die CDU in NRW in den Abwärtsstrudel zu ziehen. Sieben Monate vor der Landtagswahl hatte das Meinungsforschungsinstitut Insa in der vergangenen Woche nur noch 20 Prozent Zustimmung für die CDU in NRW ermittelt – ein Absturz um 13 Prozentpunkten gegenüber ihrem Landtagswahlergebnis von 2017. Die SPD landete demgegenüber bei 33 Prozent.

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Beim Deutschlandtag der JU hatte Wüst vor einer Woche das Ziel vorgegeben, die Wähler der Mitte zurückzugewinnen, die die Union bei der Bundestagswahl massenhaft verloren habe: Arbeiter, Facharbeiter, Selbstständige und Familien aller Altersgruppen. Beim Thema Klimawandel habe sich die Union in die Defensive drängen lassen, weil sie nicht den Eindruck vermittelt habe, sie hätte einen Plan. „Dann wählen die Menschen das Original.“ Das dürfe nicht noch einmal passieren. (dpa/ncd)

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