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Ein Grenzposten auf der ukrainischen Schlangeninsel (Archivfoto).
  • Ein Grenzposten auf der ukrainischen Schlangeninsel (Archivfoto).
  • Foto: IMAGO / agefotostock

Totgeglaubte Helden von ukrainischer Schlangeninsel wohl noch am Leben

Ihr Schicksal bewegte die ganze Welt: Kurz nach Kriegsbeginn wurden mehrere auf einer zur Ukraine gehörenden Insel im Schwarzen Meer stationierte Soldaten von einem russischen Kriegsschiff beschossen. Statt sich zu ergeben, funkten die Ukrainer obszöne Beleidigungen zurück – und wurden anschließend getötet, hieß es. Jetzt allerdings verdichten sich die Anzeichen, dass die Männer noch am Leben sind.

Der Krieg war erst ein paar Stunden alt, da hatte er schon die ersten Helden: Nach einer Beleidigung gegen russische Truppen waren 13 ukrainische Grenzwächter vergangenen Donnerstag nach Angaben aus Kiew von den Angreifern getötet worden.

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Die Garnison, die auf der Schlangeninsel in der Nähe der Donaumündung im Schwarzen Meer stationiert ist, war demnach von der Besatzung eines russischen Kriegsschiffs aufgefordert worden, sich zu ergeben. Das teilte der Berater des ukrainischen Innenministers, Anton Heraschtschenko, einen Tag später mit.

Berühmt gewordener Funkspruch: „Russisches Kriegsschiff, fickt Euch!“

Auf die Aufforderung hin hätten die Grenzwächter zurückgefunkt: „Russisches Kriegsschiff, fickt Euch!“ Ein Mitschnitt der Kommunikation wurde später online gestellt.

Nach der obszönen Antwort der Ukrainer habe das Kriegsschiff die Insel beschossen, so Heraschtschenko weiter. Anschließend sei der Kontakt zu den Männern abgerissen. „13 ukrainische Grenzschützer starben“, so Heraschtschenko.

Die Regierung in Kiew feierte den Widerstandsgeist und Mut der Getöteten, sie wurden landesweit und auch international zu Helden erklärt. Der Funkspruch „Russisches Kriegsschiff, fickt Euch!“ wurde von anderen Ukrainern als Motivation im Kampf gegen die russischen Invasoren genutzt.

Irre Wendung? Totgeglaubte Helden von ukrainischer Schlangeninsel wohl noch am Leben

Aber stimmt die Geschichte so? Bereits am Wochenende gab es erste Gerüchte, wonach die tot geglaubten Soldaten von der kleinen Felseninsel womöglich noch am Leben sind. So schrieb der ukrainische Grenzschutz auf Facebook, es bestünde Grund zur Hoffnung, dass die Männer überlebt hätten.

Die Anzeichen verdichteten sich spätestens am Montag, als die ukrainischen Seestreitkräfte auf Facebook eine entsprechende Mitteilung veröffentlichten. „Wir freuen uns sehr zu erfahren, dass es unseren Brüdern gut geht“, hieß es darin. Die Grenzschützer sollen von der Besatzung des russischen Kriegsschiffes gefangen genommen worden sein.

Стосовно дій РФ біля острову Зміїний26 лютого, отримавши інформацію, що на о. Зміїний серед наших захисників можуть…

Posted by ВМС ЗС України on Monday, February 28, 2022

Gleichzeitig tauchten Videos auf, die einige der Männer in russischer Gefangenschaft zeigen sollen. Beobachter warnten jedoch, dass diese Aufnahmen gefälscht, gestellt oder erzwungen sein könnten.

Die Schlangeninsel ist eine der wenigen Inseln, die die Ukraine besitzt. Sie ist vor allem für Anrechte auf Bodenschätze im Meer strategisch wichtig und war lange zwischen Rumänien und der Ukraine umstritten. Das kleine Eiland war Anfang der 2000er Jahren Gegenstand eines gütlich beigelegten Territorialstreits zwischen Rumänien und der Ukraine. (mik)

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