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  • Foto: picture alliance

Hunderte behalten ihren Job: Diese Filialen von Galeria Karstadt Kaufhof sind gerettet

Essen –

Ein kleiner Lichtblick – nach zähen Verhandlungen: Die angeschlagene Kaufhauskette Galeria Karstadt Kaufhof verzichtet nach Gewerkschaftsangaben auf die Schließung von sechs bedrohten Filialen.

Bei den vorerst geretteten Häusern handle es sich um die Filialen in Chemnitz, Dortmund, Goslar, Leverkusen, Nürnberg und Potsdam mit insgesamt 750 Beschäftigten. Die Vermieter der Ladenflächen hatten zuvor Zugeständnisse gemacht. 

Galeria Karstadt Kaufhof: Sechs Filialen sind gerettet

Die Nachricht, die bei vielen Galeria Karstadt Kaufhof-Mitarbeitern für ein Aufatmen gesorgt haben dürfte, teilte die Gewerkschaft Verdi am Freitag mit. Demnach sei nun noch die Schließung von 56 Filialen geplant. „Das ist eine gute Nachricht für die betroffenen Beschäftigten und für die Städte“, erklärte Orhan Akman, Verdi-Bundesfachgruppenleiter Einzelhandel. Zuvor waren die Mitarbeiter der Warenhauskette in einem Mitarbeiterbrief darüber informiert worden.

Für die weiterhin bedrohten 56 Filialen werde die Gewerkschaft „alle Hebel in Bewegung setzen, um gute und nachhaltige Übergänge und Lösungen für die Betroffenen zu finden“. Dies gelte auch für Karstadt Sport und Karstadt Feinkost. 

Die Rettung der sechs Filialen, durch die rund 750 Mitarbeiter ihren Arbeitsplatz vorerst behalten, ist durch Zugeständnisse der Vermieter der Filialen möglich geworden. 

Die Schließung der übrigen Filialen ist „ohne Alternative“

In schwierigen Verhandlungen sei es gelungen, die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen so anzupassen, dass die Filialen fortgeführt werden könnten, teilte der Vorsitzende der Geschäftsführung Miguel Müllenbach mit, der selbst das Verhandlungsteam führte.

Für die übrigen 56 Warenhäuser auf der Schließungsliste gebe es angesichts hoher Mieten und soziodemographischer Standortnachteile allerdings weiterhin „keine wirtschaftliche Fortführungsperspektive“. 

Galeria Karstadt Kaufhof: Schließungen in 47 Städten

Erst vor zwei Wochen hatte der Handelsriese zum Entsetzen vieler Mitarbeiter und der betroffen Kommunen die Schließung von insgesamt 62 Filialen in 47 Städten angekündigt.

Der GKK-Generalbevollmächtigte Arndt Geiwitz betonte damals: „Dieser Schritt ist ohne Alternative, weil diese Filialen den Gesamtbestand des Unternehmens gefährden.“ Wenig später wurde bekannt, dass der Konzern auch 20 von 30 Niederlassungen der Tochter Karstadt Sports und bis zu 24 Filialen von Karstadt Feinkost schließen will. 

Nachricht über Schließungen löste in Kommunen Sorge aus

In den betroffenen Kommunen lösten die Ankündigungen in vielen Fällen Sorge vor einer Verödung der Innenstädte aus. Der Vizepräsident des Deutschen Städtetages, Markus Lewe, sagte: „Die massenhaften Schließungen von Filialen bei Karstadt Kaufhof sind für die betroffenen Städte ein tiefer Einschnitt. Mit diesen Kaufhäusern geht ein Ort der Versorgung und Begegnung verloren.“

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Galeria Karstadt Kaufhof war durch die pandemiebedingte Schließung aller Filialen in eine schwere Krise geraten und hatte Anfang April Rettung in einem Schutzschirmverfahren suchen müssen.

Der Konzern rechnet durch die Pandemie und den durch sie ausgelösten Konjunkturabschwung bis Ende 2022 mit Umsatzeinbußen von bis zu 1,4 Milliarden Euro. (alp/dpa)

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