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Giffey
  • Berlins Bürgermeister Franziska Giffey (SPD) fordert Hilfe vom Bund bei der Unterbringungen von Flüchtlingen.
  • Foto: picture alliance/dpa | Christophe Gateau

Hohe Flüchtlingszahlen: Städte senden SOS

Die Städte und Gemeinden ächzen aktuell unter der Zahl von neuen Flüchtlingen, vor allem aus der Ukraine. Die Unterbringung wird immer mehr zum Problem. Und womöglich ist das erst der Anfang.

„Unsere Kapazitäten sind mittlerweile nahezu ausgeschöpft“, erklärte jetzt Berlins regierende Bürgermeister Franziska Giffey (SPD). So werden 340.000 Ukrainer in der Hauptstadt erstversorgt, 100.000 hätten ihren Wohnsitz inzwischen in der Hauptstadt. „Wir brauchen dringend mehr Immobilien vom Bund, um die Menschen gut unterzubringen“, erklärte sie mit Blick auf den bevorstehenden Winter weiter. Nötig sei zudem „finanzielle Unterstützung für die immensen Kosten und eine gerechte Verteilung im Bundesgebiet“.

Zahl unbegleiteter Flüchtlinge steigt

Auch andere Städte senden in dieser Frage SOS. „Die Lage ist aktuell sehr ernst. Denn in vielen Städten sind alle Aufnahmeeinrichtungen voll belegt und das schon vor dem Winter“, erklärte Städtetag-Vizepräsident Burkhard Jung. Bereits jetzt müssten einige Städte auf Turnhallen und andere Notunterkünfte zurückgreifen. Auch die Zahl der unbegleiteten minderjährigen Flüchtlinge steige. Jung, der Oberbürgermeister von Leipzig ist, betonte, dass die Kommunen „allein die Unterbringung nicht mehr stemmen“ könnten.

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Alleine aus der Ukraine sind seit Beginn der russischen Invasion fast eine Million Menschen nach Deutschland gekommen. Von Februar bis August seien 952.000 Zuzüge erfasst worden, wie das Statistische Bundesamt mitteilte.

Kiew warnt vor provoziertem „Migrationstsunami“

Womöglich könnte sich die Zahl der Flüchtlinge in den kommenden Monaten noch einmal dramatisch erhöhen. Davor warnt zumindest die ukrainische Regierung. Ministerpräsident Denys Schmyhal sprach angesichts gezielter Zerstörungen wichtiger Infrastruktur zur Versorgung der Bevölkerung durch Russland vor einem „Migrationstsunami“. Wenn es in der Ukraine keinen Strom, keine Heizung und kein Wasser mehr gebe, könne dies „zu einer planvoll herbeigeführten humanitären Katastrophe führen, wie Europa sie seit dem Zweiten Weltkrieg nicht gesehen hat“.

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